Archiv für den Monat: Mai 2016

Coyote Mind: Kernroutinen und Kraftplatz

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Tattoo: Kojote-Mond-Kaktus

Zeitlebens habe ich mich am Rande wohl gefühlt. Ich wollte nie im Mittelpunkt stehen, war als Bub schon recht selbstgenügsam, konnte stundenlang alleine in meinem Zimmer spielen, aber ebenso mit den anderen Jungens in den Wald gehen und mit Holzschwertern gegeneinander kämpfen oder die Sandgrube so weit wie möglich hinunterspringen.

Aber ich musste dabei nie der Star sein. Später verbrachte ich einige Jahre im Journalismus – und diesen Beruf hatte ich durchaus auch vor dem Hintergrund gewählt, als Berichterstatter nicht im Zentrum, sondern am Rande eines Geschehens zu stehen. Es sozusagen vom Seitenaus zu betrachten.

Ich gab diesen Beruf u.a. deswegen auf, weil ich es leid hatte, nur über andere zu berichten, die etwas taten. Ich wollte selbst jemand sein, der etwas tut. Das Tun und Sein eine hohe Übereinstimmung haben. Das führte – zusätzlich zu anderen Gründen – zu der Krav Maga-Schule, mit der ich seit mehr als zehn Jahren meinen Lebensunterhalt verdiene. Aber auch diese folgt eher minimalistischen, denn expansiven Kriterien. Und sie existiert eher am Rande des großen Kampfsportgetümmels, nach den (mitunter eigenwilligen) Regeln, die wir – Beate und ich – setzen.

Call of the Wild

Es ist mir gegönnt, auf beeindruckende Leute zu treffen, die ihre Existenz am Rande des Mainstreams etabliert haben, nachdem sie früher oder später eine Laufbahn in der bürgerlichen Mitte oder Durchnittlichkeit aufgegeben hatten: Gangolf, der Hippie, der so sehr am Rande lebt und so wenig besitzt, dass er sogar von den deutschen Steuerbehörden in Ruhe gelassen wird; Peter Tesch mit seinen Schlittenhunden (www.husky-tours.net) und Axel Trapp mit seiner Wildnisschule etwa…

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“Abenteuer Allrad” und “Offroad Hoch2”

Beate und ihr neuer Leder-Hut

Beate auf der Allrad-Messe

Wir verbringen das verlängerte Wochenende auf zwei Offroad-Veranstaltungen, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Von Mittwoch Abend bis Freitag Mittag besuchten wir die “Abenteuer Allrad”-Messe in Bad Kissingen, fuhren dann aber nach Hause, weil Oliver abends und samstags wegen des aktuell laufenden MBSR-Achtwochenkurses arbeiten musste. Aber schon am Samstag Abend nahmen wir wieder im Unimog Platz, um uns die Offroad Hoch2-Veranstaltung in Nieder-Moos im Vogelsberg anzusehen. Von letzterer hatten wir eher zufällig erfahren.

Die Abenteuer Allrad gilt als die größte Offroad-Messe Europas. Vier Tage lang wird Bad Kissingen von Allrad-Lkw’s, Land Rovern, Buschtaxis und anderen mehr oder weniger geländegängigen Fahrzeugen geflutet. Die Camp Area für die Besucher mit ihren Fahrzeugen und Zelten ist Mittwoch Abend schon gerammelt voll. Man hockt nah beieinander, aber das ist auch das Schöne daran – man sieht viele spannende Autos und spannende, manchmal schräge Menschen. Mit denen kann man natürlich auch sprechen.

Beate prüft Kabinen-Ausbau

Beate prüft Kabinen-Ausbau

Das Messegelände ist eine Busshuttle-Fahrt weit entfernt. Dort sind zahllose Hersteller von allem, was mit Offroad- und Outdoor-Reisen zu tun hat, zu finden. Vom Groß-Lkw bis zur Klapp-Zahnbürste. Ich habe mir endlich auf dem Stand von Schmiedeglut eine Lederscheide für mein bei Schmiedeglut selbst geschmiedetes Outdoor-Messer gekauft und einen Khaki-Tagesrucksack mit vielen, vielen Innentaschen, Staufächern und Molle-Schlaufen erworben (eigentlich so ein militärisches Assault-Backpack), Beate einen fantastischen australischen Leder-Hut.

Die Camp Area der Besucher mit hunderten Fahrzeugen ist so was wie die Sekundär-Messe – aber von Usern für User sozusagen. Man kann herumstreifen und sich mit den Fahrern darüber unterhalten, was sie warum wie gebaut haben, was etwas taugt und was nicht. Tatsächlich so was wie ein Internetforum, nur im echten Leben und zum Anfassen.

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