Archiv für den Monat: Juni 2016

Canyoning in Jordanien III: Wadi Hudeira

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Nach Hause telefonieren? E.T. lässt grüßen.


Eigentlich sollte es zum Wadi Hissa gehen. Aber der Zugang war durch eine Schotter- und Schutt-Barriere versperrt, die für den Toyota unseres Guides ein unüberwindliches Hindernis darstellt (unser Unimog hätte noch nicht mal die Stirn in Dackelfalten gelegt).

Also wichen wir ins nicht allzu weit entfernte Wadi Hudeira aus – bei in- wie ausländischen Touristen bekannt. Leider hat das zur Folge, dass es vor allem im unteren Teil völlig vermüllt ist. Ein Trauerspiel… abgesehen davon ist dieser Canyon gemütlich zu schlendern, wodurch er auch bei Schulklassen beliebt ist.

Schlender- statt Klettertour im Wadi Hudeira

Gegenüber den beiden vorherigen Touren gibt es kein Klettern und Plantschen; und unsere Freundin Ellen von Desert Eco Tours ist ein wenig bekümmert, dass das Wadi Hissa so viel spannender und schöner gewesen wäre. Aber auch das Hudeira ist eindrucksvoll, keine Frage, und wenn es die erste Tour in unseren beiden Tagen in Jordanien gewesen wäre, wären wir begeistert von der Form- und Farbgestaltung der Felsen gewesen.

Am Ende des Trails hören wir laute Stimmen, eine Schulklasse übt sich an einem hohen Felsen im Abseilen. Jungen und Mädchen mischen sich, necken und lachen miteinander. Die Mädchen sind luftig und locker angezogen und tragen die Haare offen und frei. Da uns das wundert, fragen wir nach und erfahren, dass die Truppe einer christlichen Gemeinde in Amman entstammt und einen community event begeht. (Es gibt fünf Prozent Christen im Haschemiten-Königreich Jordanien).

Guide Ali war zurück geblieben und hat in der Zwischenzeit unser Mahl bereitet: Hummus, Labané, Salat, Oliven, Käse, Fladenbrot…Die veganen Energieriegel können im Rucksack bleiben, al-hamduillah! Seinen Toyota hat er mit dem Wasser des Canyons geputzt, und das scheint hierzulande üblich zu sein, denn ein Pick-up-Fahrer tut gleicherweise.

Fremde Länder, gleiche Sitten: Vorbei ist’s mit der romantischen Stille, als der Mann seine Musikanlage samt Bass-Booster aufdreht, dass die Felsen wackeln. (Erkenntnis: Man kann also sehr weit weg in eine entlegene Ecke fahren, um ein ähnliches Erlebnis wie in der heimischen Nachbarschaft!).

Raserei durch die Wüste

Bis nach Akaba sind noch 200 Kilometer am frühen Abend des Tages zu bewältigen, und Ali hat’s eilig, also drückt er aufs Gaspedal ungeachtet, dass in Jordanien bei deutlich überhöhter Geschwindigkeit eine Woche Knast droht. Uns wird darob Angst und Bange, denn die Küstenstraße verläuft durch eine abwechslungslose Wüstenlandschaft mit wenigen Kurven – und Ali ist mittlerweile völlig übermüdet; sein Kopf fällt ein halbes Dutzend Mal im Sekundenschlaf herab.

Auf dem Beifahrersitz versuche ich nicht auch einzuschlafen, um notfalls Hand ans Steuer legen zu können, die beiden Damen halten auf dem Rücksitz die Luft an, wenn Ali die Kurven schneidet. Ellen versucht ihn wachzuquatschen, lässt ihn von seinen vier Söhnen erzählen. Wir überleben die Fahrt freilich und passieren die Grenze nach Israel auch in dieser Richtung ohne weitere Probleme.

Baderummel am Aquasports-Strand in Eilat

Baderummel am Aquasports-Strand in Eilat


Abends sind wir wieder in Eilat im Sunset Motel bzw. zum Bier am Strand inmitten all der vergnügungssüchtigen Bade- und Wassersporturlauber. Ein derber Kontrast.

Canyoning in Jordanien II: Wadi Mujib

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Ellen (rts) von Desert Eco Tours erklärt Beate (lks) die Geologie des Wadi Mujib


War das Wadi Bubeita eher ein abseits der Routen gelegener Geheimtipp, so liegt das Wadi Mujib im gleichnamigen Naturreservat, verfügt über eine lieblos betonierte Eingangshalle und einen großen Bus-Parkplatz. Ali, unser Guide, hat unsere Ankunft so geplant, dass wir vor den verbliebenen Touristen-Bussen aus Amman vor Ort sind.

Das funktioniert, und wäre nicht nötig gewesen – wir verbringen die erste Tageshälfte in der Mujib-Schlucht und es werden uns nur zwei Männer auf dem Rückweg begegnen. Als wir die vorschriftsmäßig getragenen Schwimmwesten am Eingang zurückgeben, ist kein Bus und auch kein anderes Fahrzeug weit und breit zu sehen. Dabei sind die syrischen und die irakischen Grenzgebiete, vor deren Besuch das Auswärtige Amt warnt, doch weit entfernt.

Wahrheit der Wüste: Wer teilt, der überlebt

Jordanien hat nur Sand und Wüste, Petra und Kaaba (vielleicht Amman) zu bieten – keine Bodenschätze, und offensichtlich keine Touristen mehr, die sich hintrauen. Dabei könnte die Unterkunft in kleinen Hotels, die nicht internationalen Ketten angehören, das Einkaufen in kleinen Läden und auf dem Markt so etwas wie persönliche Entwicklungshilfe sein. In Jordanien ist offensichtlich selten, was etwa in Marokko in jeder noch so abgelegenen Ecke Standard ist – aufdringliches Betteln und Touristen-Nepp.

(Diese Bemerkung kann nicht ausbleiben: Vielleicht mal die Diskussion um Flüchtlinge in Deutschland angesichts dessen Einwohnerzahl und Bruttosozialprodukt vor dem Hintergrund der Kennziffern und Zahlen von Jordanien (etwa Wikipedia oder UN-Flüchtlingshilfe) wahrnehmen… Auf Reisen erfährt man häufig: Die Reichen klammern sich an ihren Besitz, die Armen teilen mit den noch Ärmeren. Vermutlich haben die Reichen die Wahrheit der Kargheit vergessen: In der Wüste überlebt nur, wer teilt.

Klettern und Krabbeln gegen den Strom

Im Mujib lungern ein paar jugendliche lokale Canyon-Guides rum, wir schlüpfen in rote Schwimmwesten (ja, die sind auch für ehemalige Langdistanz-Triathleten Vorschrift), einer von den blaubehemdeten Jungs stapft vorneweg und bald wird das Wasser brausend und tosend.

Am Vortage sind wir den Canyon im Wadi Bubeita mit dem Bachverlauf gewandert, diesmal geht es gegen den Strom. Es gibt viel mehr Kletterpassagen über glitschige Felsen, die teilweise nur mit Hilfe von Seilen bewältigt werden können. Dafür gab es im Bubeita mehr Anteile im tiefen oder gar Unter-Wasser…

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Manchmal ist eine gehörige Anstrengung nötig, sich mit tropfnassen Klamotten und dem wassergetränkten Rucksack samt dessen Inhalt hochzuziehen. Kraft und Balance ist notwendig, uns macht das natürlich Spaß. Ich frage mich allerdings schon, wie die Guides etwas weniger drahtige (Bus-)Touristen dadurch schaffen…

Die Tour endet an einem brüllenden Wasserfall; wir kämpfen uns zu einem Becken vor – das Wasser ist wiederum brühwarm – und bleiben in dem Dauer-Schauer sitzen und spielen wie die Kinder. Ali gibt uns viel Zeit; was für Jordanien Pech ist, ist für uns Glück – wir sind ja alleine im Canyon.  No need to hurry.

Erwachsene wie Kinder im Erlebnisbad

Mit dem Strom ist dann der Abstieg zurück fast ein bisschen abenteuerlicher, aber manche Passage – vor allem das Rutschen auf dem Popo einige Rampen herunter – ist so grandios, dass wir Kinder dem Ali-Papa zurufen: “Einmal noch!” … und wieder hochklettern. Jedes noch so aufwändige Erlebnisbad kann da nicht mithalten.

Der Canyon verläuft überwiegend im Schatten, die Wände stehen so eng, dass die Sonne kaum hereinscheinen kann. Folge: Am Ende der Tour wechseln wir die Klamotten in den Umkleideräumen, bevor es in den brüllend heißen Toyota geht. Es geht weiter, zurück in Richtung Akaba – das ist immer noch etwa 250 Kilometer entfernt – zur zweiten Tagesetappe heute: Wadi Hissa bzw. Hudeira.

Eine Nacht am Meeresspiegel

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Der Toyota rumpelt eine Steinpiste hinunter, wühlt sich durch Sand, gerät ins Schlingern… Ali grummelt, unser Guide ist offensichtlich nicht sicher, ob er den Weg auch wieder hochfahren kann. Egal, erst mal ein Nachtlager suchen, die Späße und Sorgen von morgen sollen die für morgen auch bleiben.

(Vorab sei verraten: Es wird beim zweiten Anlauf, verbunden mit einer riesigen Staub- und Sandwolke, gelingen).

Wir sind gefühlt hoch in den Bergen, tatsächlich etwa auf Meeresspiegel-Niveau – und blicken doch auf ein Meer hinab, das tief unten liegt. Drüben auf der anderen Seite des Toten Meeres kann man schemenhaft den israelischen Kibbuz Ein Gedi wahrnehmen und in der Nähe die Felsfestung Masada vermuten.

Das 1000-Sterne-Hotel 20 Meter über dem Meeresspiegel

Ali bereitet Nachtlager und Essen vor, betet mit Inbrunst auf einem extra mitgeführten Teppich (später wird mich in der Nacht um 4 Uhr früh die Muezzin App auf seinem Smartphone aufschrecken) und ist entsetzt, dass wir sein so liebevoll auf offenem Feuer bereitetes Hühnchen als Vegetarier verschmähen. Wir sind mit Pitabrot, Hummus und Salat einfach mehr als glücklich.

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Das 1000-Sterne-Hotel ist durch nichts zu übertreffen, das lässt man sich auch nicht durch ein paar Mücken und einen frühen Sonnenaufgang vermiesen. Es ist mehr als 30 Grad warm, einen Schlafsack braucht es nicht; ich schlafe in Hose und T-Shirt.

Morgens hat Ali bereits Kaffee und Tee gekocht. Den besten Kaffee, den besten Tee der Welt. Braucht es mehr? Würde es jemals langweilig werden, wenn jeder Tag, jede Nacht so wäre?

Canyoning in Jordanien I: Wadi Bubeita

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Frühstück allein im Hotel, das Buffet gehört uns. Ali, unser Guide mit Toyota-Geländewagen, kommt pünktlich. Ein bisschen missgelaunt ist er, der ehemalige Offizier der jordanischen Armee, dem Arbeit und Leben als Guide eigentlich Spaß macht: Die dritte Woche im Ramadan, ohne tagsüber zu trinken und zu essen, hinterlässt ihre Spuren angesichts der sommerlichen Hitze. Der Mann ist müde; wir dürfen uns glücklich schätzen, dass er den Job mit uns überhaupt macht.

Wir fahren erst einmal weitere Kilometer gen Norden (schließlich werden wir 260 Kilometer von Aqaba im Süden und nur noch hundert von der jordanischen Hauptstadt Amman entfernt sein). Der Wagen stoppt irgendwo auf Feldern am Wadi Bubeita.

Zurückhaltende Jordanier

Ein alter Mann und ein paar Jungs kommen neugierig näher – aber von weiteren Annäherungen, Verkaufsgesprächen, Leutseligkeiten, Betteleien sehen sie ab: Was ein Unterschied zu Marokko, wo man in der scheinbar größten Einöde keine Viertelstunde alleine ist und die im besten Deutsch nachdrücklich geäußerte Versicherung, einem nichts zu verkaufen, sondern nur was zeigen zu wollen, genau das Gegenteil bedeutet.

Der Start beginnt mit einem Sprung und einem Rampen-Rutsch in einen reißenden Strom – weiter oben im Bachlauf ist ein Damm geöffnet worden; das verkompliziert unversehens die Dinge für Ali. Der kennt zwar so ziemlich jeden Stein im Verlauf des Wadis; aber wie schnell das Wasser fließt und wie hoch es steht… wer weiß das schon?

Do as locals do

Durch zu kommen ist nicht bloß eine Frage souveräner Sportlichkeit; auch manch militärischer trainierter Mann hat das angesichts eines verdrehten Fußes einsehen müssen. Präzise Ortskenntnis ist das Wichtigste, so gilt das Motto: Nicht hochnäsig sein, sondern do as the locals do.

Wir gehen. Wir wandern. Wir stapfen. Wir klettern. Wir springen. Wir schwimmen. Wir tauchen. Wir schlendern. Wir sitzen. Wir lachen.

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Das Wasser ist brühwarm. Als wir den Canyon verlassen und uns auf den Rückweg über die Felder machen, sind unsere tropfnassen Klamotten innerhalb kurzer Zeit in der Hitze getrocknet, auch die Rucksäcke.

Wir gehen eine Weile auf einem steilen und steinigen Gebirgsweg entlang; am Rande steht ein stinknormaler Pkw. Der ist bestimmt ohne Vierradantrieb und Gelände-Untersetzung hergekommen – denn der hat weder das eine oder andere. Der europäische Land-Rover-Fahrer hätte auf der Piste indes wohl alles zugeschaltet, was sein Gefährt hergibt…

Allein im Tetra Tree Hotel

 

Blick vom Dachgarten des Tetra Tree Hotels

Blick vom Dachgarten des Tetra Tree Hotels nach Petra.

Nachdem wir das Krav Maga Global Expert-Camp in Haifa – also quasi unseren berufsbedingten Aufenthaltsgrund in Israel – hinter uns gebracht haben (und zuvor einen Relax-Tag in Tel Aviv samt abendlichen Ouzo am Strand), wollten wir uns ein bisschen erholen und unsere zweite Heimat genießen. Letzteres ist Israel jedenfalls für uns, auch wenn der Unimog unsere mobile Ferienwohnung sein mag.

Wir fliegen von Haifa ganz im Norden nach Eilat ganz im Süden, vom Mittel- zum Roten Meer. Beide Orte verfügen über kleine Binnen-Flughäfen, deren Security ihren Job gleichwohl ernst nimmt; das Prozedere verläuft genauso wie bei An- und Abflug über den Ben Gurion International Airport bei Tel Aviv. Dafür wird man mit einem Flug mit richtigen Fliegzeugen – also kleineren Passagiermaschinen mit Propellern – belohnt.

Trockenes Land und totes Meer

Der Flug führt über den Negev – das trockene Land – und das Tote Meer. Immer ein Anblick, der Vorfreude und emotionale Vibrationen auslöst. Wir sind wieder da, wo Wüste, Berge und Wasser zusammenstoßen. Da, wo man innerhalb von zehn Kilometern von Ägypten nach Jordanien gehen kann, in wenigen Kilometern Entfernung Saudi-Arabien im Blick. Shalom, Salam Aleikum!

Wir sind mit unserer Freundin Ellen verabredet, gebürtige Hamburgerin, mit einem Israeli verheiratet in Eilat ansässig. Sie arbeitet bei der besten Wüsten-Reiseagentur in der Gegend Desert Eco Tours – das sagen nicht wir, sondern ein Freund in Tel Aviv, mein erster Krav Maga Instructor, Amnon (wir sagen das auch!).

Wasserdicht in der Wüste

Für zwei Tage begleitet sie uns, nicht als Guide, sondern selbst als Urlauberin. Wir checken in unser Lieblingshotel ein, dem  Sunset Motel – keine der monströsen Bettenburgen, sondern ein kleines Backpacking-Hostel, bei dem jeder Taxifahrer erst mal nachdenken muss (manchen haben wir auch schon hingeleitet).

Eingecheckt, umgepackt – wir nehmen nur unsere Tagesrucksäcke zum Wandern und Canyoning mit. Wir sind vorgewarnt: “Ihr werdet überwiegend patschnass werden”, hat Ellen gesagt, also sind wir mit wasserdichten Innensäcken von Ortlieb ausgestattet, in die Elektrik & Elektronik, sowie Wechselkleidung und auch alles anderen gesteckt werden. Beate setzt auf den bewährten Deuter-Fahrradrucksack, bei mir kommt zum ersten Mal der auf der Allrad-Messe erworbene Lazer Assault zum Einsatz – extra in khaki gewählt. Zwinkerndes Smiley

Hotel ohne Gäste

Der Grenzübergang nach Jordanien verläuft flott, trotz Scharen von jordanischen Arbeitern, die Tag für Tag morgens und abends über die Grenze nach Israel zum Arbeiten in den Hotels kommen. Ein kleiner Grenzverkehr, völlig routiniert. Die israelische Grenz-Security ist gnädig, der jordanische “Fixer” von Desert Eco Tours bringt uns schnell durchs jordanische Visa- und Gebührenprozedere, ein junger Fahrer nimmt uns auf und bringt uns ins 80 Kilometer entfernte Petra, genauer: Wadi Musa.

(Nachstehende Karte zeigt die Gegend, in der wir uns überwiegend aufhalten werden)

Petra wurde durch eine Szene in einem Harrison Ford-Film (Indiana Jones…) berühmt, aber eigentlich ist sie das sowieso, wie Wikipedia weiß:

Die verlassene Felsenstadt Petra (arabisch al-Batrā’) im heutigen Jordanien war in der Antike die Hauptstadt des Reiches der Nabatäer. Wegen ihrer Grabtempel, deren Monumentalfassaden direkt aus dem Fels gemeißelt wurden, gilt sie als einzigartiges Kulturdenkmal. Am 6. Dezember 1985 wurde Petra in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Wir haben uns das Kulturdenkmal schon bei einem anderen Besuch angesehen, beziehen in Wadi Musa nur für eine Nacht im Tetra Tree Hotel Quartier. Traurig und spannend zugleich: Wir sind die einzigen Gäste, und das in einer fantastischen Unterkunft mit traumhaft schönem Dachgarten und einem ebenso traumhaften Ausblick über Stadt und Tal.

Terrorismus und Tourismus

Vor wenigen Jahren noch wurde viel Geld in die Entwicklung des jordanischen Tourismus gesteckt; diese Investitionen gehen aufgrund der Ängstlichkeit europäischer und US-amerikanischer Urlauber vor einer mehr als abstrakten ISIS-Furcht die Wüste runter.

Unser jordanischer Guide – mitten im Ramadan – wird uns anderntags glaubhaft versichern, dass mehr als 99 Prozent aller Jordanier ISIS hassen und deren Auslegung der Religion ablehnen. Wir genießen unser Abendessen auf der Dachterrasse; als es kühl wird, nachdem die Sonne untergegangen ist, hüllen wir uns in bereit gehaltene dick gefütterte Übermäntel.

Zweier-Kayak statt zweier Paddleboards

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Willkommen an Bord, Pakboats Puffin Saranac!

Stand-up Paddleboards sind toll, ungemein lässig, hawaiianisch eben – aber taugen doch nicht recht für Ausflüge auf Flüsse und Seen, an denen man auf Reisen vorbeikommt. Besonders, wenn’s kälter ist.

Kayaks schon.

Nun bietet der Unimog zwar einiges an Stauraum, aber der wird von vielerlei Material in Anspruch genommen. Ein Festrumpf-Kayak kommt nicht in Frage, d.h. aufs Dach des Unimogs – der ist ohnehin 3,60 Meter hoch; da passt kein Kayak mehr drauf. Der ist auch 2,30 Meter breit, also wird auch keins an den Seiten befestigt…

Packmaß und Aufbauzeit entscheidend

Also ein Faltboot musste her. Wir haben die Globeboot am Langener Waldsee besucht und die vorhandenen von Nortik und anderen Herstellern getestet. Für das Saranac (ein Zweier-Kayak von www.pakboats.com, das aber auch als Einer gepaddelt werden kann) haben wir uns entschieden, weil es auf das geringste Packmaß (passt in eine große Sporttasche) und die geringste Aufbauzeit (15 Minuten) kommt.

Wenn man primär mit einem Fernreisemobil unterwegs ist, darf man nicht zu lange überlegen, ob ein Aufbau sich lohnt oder nicht. Bei anderen Faltkayaks wird der Zusammenbau schon mal auf eine halbe Stunde taxiert…

Heute haben wir es getestet; und tatsächlich gibt es keine IKEA-Story vom Aufbau zu erzählen. Der erste Zusammenbau im heimischen Wohnzimmer war flugs bewerkstelligt, das Auseinandernehmen auch. Dann haben wir das Kayak in den Land Rover geworfen und hatten an diesem verregneten Tag das Glück in einer relativ sonnigen Phase einen Testlauf auf Main und Kinzig bei Hanau zu absolvieren.

Saranac als immer-dabei-Allround-Beiboot

Wir sind sehr zufrieden. Natürlich ist das Saranac kein Seekayak, aber für Tagestouren in jedem Fall geeignet; eventuell auch für längere Ausflüge. Aber es ist eben ein Kayak, das man immer dabei haben kann und das ermöglicht, Flüsse und Seen, an denen man vorbeikommt, zu erkunden.

Dementsprechend haben wir jetzt zwar aufblasbare, hochwertige CruisAir Paddleboards von JP Australia zu verkaufen. Hat jemand Interesse?