Archiv für den Monat: April 2019

Musik in meinen Ohren

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Ist es nicht einsam, wenn man so alleine unterwegs ist?

Wieso alleine? Da sind die Vögel, da ist der Wind, da ist der Regen. Da ist Vater Sonne. Es gibt Mutter Erde…

(die uns Menschen aus-hält, bis ihre Fiebertemperatur weiter steigt; dann wird sie den Schleim ausrotzen, sich ein wenig hinlegen und erholen)

… es gibt das Zirpen der Grillen, es gibt die Rufe der Eichelhäher, der Käuze. Es gibt das Meer, die Wellen, die Brandung, die Gischt. Das Bellen der Rehe, das Grummeln der Kudus. Das Rauschen der Schwingen eines Geiers, das lautlose Fliegen einer Eule.

Wie mag man da alleine sein?

Natur-Musik statt Kunst-Musik

Ich ziehe die Geräusche der Natur immer und überall künstlich generierten Geräuschen, von Menschen erzeugten Geräuschen vor. Auch den ästhetischen und kultivierten Klangerzeugnissen von Menschen, etwa Musik.

So schön, anregend oder entspannend Musik auch sein mag, egal welcher Stils, egal welcher Art, so ist sie doch niemals so eindrucksvoll und faszinierend wie die Geräusche der Natur. Und das wichtigste und schönste Geräusch der Natur mag die Stille sein – besonders in der Wüste.

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Barfußlaufen in der Natur: Füße sind Gehfühler

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Was macht’n du mit dem Gummischuh? Pinguin zupft an dickem Antarktis-Stiefel.

Gute Bekannte sind echte Barfußläufer. Das heißt, sie laufen immer und überall barfuß, auch im Winter. In der Wüste. In der Kirche. Manchmal ziehen sie rudimentäres Schuhwerk an, aber das ist selten.

Sie haben dafür ihre eigenen Gründe. Innerhalb der mittlerweile entstandenen Bewegung des Barfußlaufens gibt es viele verschiedene Varianten. Allen ist gemeinsam, dass ihre Adepten überzeugt sind, dass das Laufen in Schuhen weniger den Füßen gut tut, als vielmehr dem Einkommen der Mode- und Sport-Schuhfabrikanten.

Sensoren in den Sohlen

Es scheint genügend medizinische/physiologische Evidenz zu geben, dass es eine Vielzahl von Sensoren in den Fußsohlen gibt, die letztlich den gesamten Körper, sein Gleichgewicht, seine Beweglichkeit, seine Gesundheit mit beeinflussen. Und damit beziehe ich mich nicht nur auf die Darlegungen der Fußreflexzonen-Massage.

Ich glaube, zum ersten überraschenden Kontakt mit Barfußgang bin ich im Zuge der Ausbildung zum Kettlebelltrainer gekommen – wiewohl es keine begeisternde Aussicht ist, dass einem eine 20-kg-Eisenkugel auf die nackten Zehen plumpsen könnte, bestand der Ausbilder darauf, dass wir die Kettlebell barfuß bewegen – viel besser sei das für das Körper- und Bewegungsgefühl.

Großer Zeh – vom Greifen zum aufrechten Gang

Die Füße ununterbrochen in enges Schuhwerk zu pressen, scheint dem Körper nicht gut zu tun. Vor allem die großen Zehen sollten sich frei bewegen können – Als wir als Affen auf den Bäumen lebten, diente der große Zeh dem Greifen. Beim später erfolgenden aufrechten Gang ist er einer der wichtigsten Stabilisationsfaktoren.

Weswegen viele Schuhe, die die Zehen aneinander quetschen, womöglich schick, gleichwohl aber ungesund sind. Und je dicker und gepolsterter die Sohle, was vermeintlich Verletzungen vorbeugen und Schmerzen vermeiden soll, umso schlechter. Der Fuß, das Fußgelenk, die gesamte darauf aufbauende Bein- und Körperstruktur, werden in ihrer Funktionalität beeinträchtigt (siehe: NBT-Podcast Transcript: Run for Your Life: An Ancestral Health Approach to Running).

Trägt man ununterbrochen Hand-Schuhe?

Radikale Vertreter des Barfußlaufen halten schon minimalistische Schuhe, sogenannte Barfußschuhe, von denen es mittlerweile viele verschiedene Varianten von vielen verschiedenen Herstellern gibt, für ein Übel. Sie propagieren: unten ganz ohne!

Und die Verletzungsgefahr?

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Der ruhige Fluss des Lebens

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Es spricht viel dafür, sich von fernen und fremden Kulturen beeinflussen, inspirieren, motivieren zu lassen, sich ihnen zuzuwenden, und mit den eigenen lokalen und regionalen Traditionen zu vergleichen. Dies kann sehr bereichernd sein. Wohl kaum ein großer Denker, der nicht dazu animiert hätte, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.

Manchmal geht man so einen Weg ins Andere, kommt an – und stellt später fest, dass es diesen Ort in der eigenen Landschaft schon gegeben hat. Dass man vor lauter Streben ins Ferne das Naheliegende nicht gesehen hat, und dass erst der Aufenthalt in der Ferne den Blick auf die eigene Umgebung geöffnet hat.

Morallehren und Lebensbewältigungs-Methoden

Das trifft auf viele kleine und große Themen zu. Zu den ganz großen gehört natürlich die Bewältigung des Lebens schlechthin, und weil die christliche Religion aufgrund ihrer Schandtaten in der Vergangenheit (zumindest in ihrer katholischen Ausprägung) bei vielen abgewirtschaftet hat, wenden sich Sinn-Sucher in Europa häufig dem Buddhismus zu.

Eigentlich keine Religion im Sinne des Christentums, das, man vergesse es nicht so schnell, gar nicht in Europa entstanden ist. Keine Buchreligion, wie der christliche Vorläufer und der – nach eigenem Verständnis – Nachfolger: Judentum und Islam. Der Buddhismus kennt kein Buch und keinen Gott, und ist insofern eher eine Morallehre, wie die Menschen miteinander umgehen sollen, und eine Methode, wie die Menschen mit den vielfältigen Schwierigkeiten, die das Leben zwangsläufig mit sich bringt, umgehen sollten, damit es allen besser geht.

Europäische Buddhisten: die Stoiker

Dagegen ist nichts einzuwenden; ebenso wenig dagegen, sich von dieser sympathischen gewaltlosen Lehre angezogen zu fühlen. Der Blick auf die eigene abendländische Geschichte könnte freilich dazu führen, zu erkennen, dass Europa mit seinen griechischen und römischen Denkern und Philosophen eine eigene Tradition besitzt – in der ähnliche Inhalte wie im Buddhismus gelehrt werden.

Epiktet etwa ist eine Art Vorläufer von bekannteren Denkern (wiewohl er unter den vielen griechischen und römischen zu den bekannteren zählt) wie etwa den römischen Stoikern Marc Aurel und Seneca – diese beiden etwa haben sich schon auf Epiktet bezogen. Der wiederum auf Sokrates…

Das Handbuch des Epiktet

Und so ist der Achtsamkeitslehrer (nach der MBSR-Methode) in mir, der sich ja in seinen Grundlagen auf einem buddhistischen Urgrund und eine buddhistische Tradition beruft, immer wieder verblüfft, bei Epiktet, bei Epikur, bei Marc Aurel, bei Seneca etwa Aussagen und Inhalte zu lesen, die einem aus buddhistischer Ecke her nur zu bekannt vorkommen.

Beispiel?

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