Zum ersten Mal im Leben auf Schneeschuhen unterwegs – und uns gleich auf dem völlig vernebelten Feldberg verlaufen. Bei klarer Sicht mögen die Hinweiszeichen für den Seebuck-Trail ja gut zu sehen sein, aber nicht nur wir hatten Schwierigkeiten mit der Orientierung an diesem Tag. Auch ein anderes Pärchen irrte zwischen den Bäumen umher… wir waren dann anstelle der vorgesehen dreieinhalb Kilometer mehr als fünf unterwegs.
Ich hatte mein Garmin-Outdoor-Navi ausgerechnet an diesem Tag nicht dabei. Dennoch: Schneeschuhwandern hat es uns spontan angetan, zumal sie leicht zu transportieren sind und leicht in einen Unimog-Stauraum passen, Teleskop-(Wander-)Stöcke sind ja eh im Gepäck – und Schneeschuhe erschließen einem eine Winterlandschaft auf ganz neue Weise.
Das Universum gleicht alles aus
Ganz andere Schwierigkeiten harrten uns nach Rückkehr zum Basisfahrzeug. Dass die beiden Rückfahrscheinwerfer noch brannten, bedeutete nichts gutes – und in der Tat: Der Anlasser tat beim Umdrehen des Zündschlüssels keinen Mucks. Was nun: Zwei zusammengeschaltete 12V-Lkw-Batterien lassen sich nicht mit einer Pkw-Batterie überbrücken…
Aber das Universum gleicht ja manchmal auf der Stelle aus:
- Pech: Beim Abstellen des Unimogs das Rückwärtsgetriebe eingelegt gelassen – Folge: Rückfahrscheinwerfer bleiben an (ist an und für sich gewünscht, damit die Scheinwerfer im Dunkeln etwa Tisch und Stühle beleuchten können).
- Glück: Ein freundlicher Mann aus Wächtersbach im Main-Kinzig-Kreis hält an, erweist sich als überaus Unimog-kundig und –erfahren, obendrein als Elektriker – und zeigt uns, wie man mit einer 12V-Batterie eines VW Tourans (bei laufendem Motor!) beide Unimog-12V-Batterien jeweils ca. zwölf Minuten nacheinander lädt und damit genügend Spannung wieder auf den Unimog-Starterbatterien hat, des es für ein Anlassen bei noch halbwegs warmem Sechszylinder-Diesel reicht.
Wo ist der Feldberg? Wo liegt Feldberg?
Geradezu tragikomisch dann, dass der Touran bei offenen Seitentüren, zwei Kinder auf den Hintersitzen, so zum Auspuff des Unimog stand, dass der Dieselqualm beim Start direkt in den VW blies. Und der Mann aus Wächtersbach auch noch bei seiner entsetzten Ehefrau um Verständnis bat: “Der kann jetzt nicht den Motor abschalten… und der kann auch noch nicht losfahren.” (Betriebsdruck für Lösen der Bremse noch nicht aufgebaut).
Fußnote: Wir haben einen kurzen Versuch unternommen, die Pannenhilfe des ADAC zu rufen. Der scheiterte schon daran, dass der Mann am Telefon nicht wusste, wo der Feldberg ist. Und auch die gleichnamige Gemeinde nicht finden konnte. Und auch nicht die nahegelegene Kommune Hinterzarten, die vom Wintersport her eine gewisse Bekanntheit hat… Ich hab dann einfach aufgelegt.