Mein Freund G. lebt das Gegenteil. Er hat sich für ein fest stehendes Haus entschieden, ein altes obendrein, in der Ferne noch dazu. D.h., für ihn ist es nicht mehr fern, denn seit geraumer Zeit hat es ihm seine Firma ermöglicht, im Home Office zu arbeiten… und weil es dabei um den französischen Markt geht, arbeitet G. nun in seinem Hof-Haus mit großem Garten, Apfel- und Walnussbäumen in Südfrankreich, mit Blick auf die Pyrenäen, die zum Greifen nah zu sein scheinen.
Wir dagegen haben uns ja für ein mobiles Heim entschieden, und beide “Häuser” sind sich insofern ähnlich, als dass sie ständiger Wartung, Pflege und teurer Reparaturen bedürfen. Auf dem Weg gen Süden habe ich zwei Tage Zwischenstopp bei G. eingelegt; und danach bin ich nicht sicher, welches das bessere Modell ist. G.’s Domizil ist so schön und liebevoll gemacht, dass es zum dauerhaften Verweilen verlockt.
Die Anfahrt war von grauem, nassen Wetter geprägt, und von zwei Übernachtungen auf Autobahn-Rastplätzen, inmitten von den großen Brummis, in dem der Unimog immer so winzig unter zu gehen droht. Entlang der Strecke über Freiburg, Dijon, Lyon gen Toulouse saßen im letzten Teil alle paar hundert Meter ein Bussard auf dem Wildschutzzaun (natürlich nicht immer derselbe).
An die Algarve
Die Tour soll in die Algarve führen, auf dem Weg dorthin sammele ich meine Frau Beate in Lissabon ein; sie bleibt noch eine Woche zuhause und kommt dann mit dem Flieger nach. Ich arbeite mich mit maximal 80 km/h durch Frankreich, Spanien und Portugal. Im Moment stehe ich im tiefsten Baskenland, in Zegama im Aizkorri-Aratz-Gebiet. Hier gibt es keine spanischen Bezeichnungen mehr auf den Straßenschildern, nur baskische.
Bis zur spanischen Grenze habe ich die Mautgebühren (der Unimog kostet doppelt so viel wie ein Pkw) in Kauf genommen, aber ab jetzt ziehe ich Nationalstraßen vor. Der Diesel kostet allein schon ein kleines Vermögen, da will ich mir wenigstens die Peaje sparen; die kostet beim Unimog auch doppelt so viel wie bei einem Pkw.