Wassermangel und Plastikplanen: Der Aushang an der Stranddusche belehrt darüber, sie nur zum Abduschen zu nutzen – und nicht zum Reinigen von Sport- und Spielgeräten. Spielt im Moment aber keine Rolle: Das Wasser ist gänzlich abgedreht.
Auf der Höhe von Motril erhebt sich an Land das „mare plastico“ : Kilometer um Kilometer ziehen sich die Plastikplanen der Gewächshäuser von Europas Gemüsegarten – bis nach Almeria, rund zwei Stunden Fahrt auf der kleinen Landstraße, in denen nahezu ununterbrochen verstaubte, windzerzauste Plastikplanen links und rechts sich zum Meeresufer runter- bzw. die Hänge hochziehen. Etwa 80 Kilometer lang, vielleicht sogar mehr.
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Das „mare plastico“ ist in Google Earth als riesiger weißer Fleck sogar aus dem Weltraum zu sehen – kündet, woher die andauernde Dürre kommt: Obst & Gemüse für Europas Supermärkte fordern in Zeiten des Klimawandels ihren Tribut. Die Gemüsefelder verbrauchen zuviel Wasser. Die örtlichen Reservoirs sind leer. Wer sich jetzt sonnenhungrig hier ansiedelt, bekommt von Hitze zu viel und von Wasser zu wenig. Und das wird schlimmer in den kommenden Jahren. Viel Spaß.
Eine geradezu skurrile Welt, man könnte eine weitere Star Wars-Folge drehen: „Die Verdammnis des Plastikplaneten“ etwa. Denn die Dürre sorgt für ausfallende oder wenigstens Missernten, und das bedeutet, dass Obst & Gemüse bei Aldi, Lidl, Rewe und Tegut teurer werden – aber daran ist gewiss kein Verbraucherverhalten oder Klimawandel schuld, sondern – das wissen wir ja schon, wenn wir recht & richtig verquerdenken – einzig & allein die Grünen!
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Nach der Übernachtung in Nerja fahren wir nach Benajarafe und essen einen Happen in einem Strandcafé unten am selbigen. Das Wasser bleibt zu kalt. In Aguadulce (bei Roquetas de Mar) – das Wasser ist entweder salzig oder spärlich, aber kaum süß – ist das Hotelzimmer eher eine Ferienwohnung mit – endlich – Blick aufs Meer. Und viel jugendlichem Rummel im Hafen. Dicke Busen & dicke Bizepse, gerne geschmacklos tätowiert.
Und nen Mohammedaner einen Stock tiefer beim Bückling nach Osten. Aber der Ausblick vom Balkon ist das, was wir bislang noch gar nicht hatten, und so gibt es Tucs, Käse, Oliven, Chips, Nachos und Schokokekse samt Bier als Abendessen.