Reisen können in äußere Landschaften führen – und in innere. Eigentlich ist beides immer gleichzeitig der Fall. Im besten Fall kommen Touren in beide Regionen zusammen zustande. Doch das ist meist nur der Fall, wenn man sich der Wahrnehmung seiner inneren Landschaft bewusst widmet.
Der Wildnispädagoge spricht von „Wilderness Awareness“, dem bewussten Erleben von Natur und Sein in der Natur unter Einschaltung bzw. Aktivierung (für die meisten von uns gilt wohl: Re-Aktivierung) aller Sinne. Auch versucht man als Coyote Mentor bei seinen Schützlingen den Sinn fürs „outer tracking“ – die Spurensuche in der äußeren Landschaft – samt „inner tracking“, also der Spurensuche in der inneren Landschaft zu wecken.
Awareness und Mindfulness
Der Achtsamkeitslehrer kommt dem Wildnispädagogen an dieser Stelle entgegen, und spricht von einer Achtsamkeit, die zwar „awareness“ – also Bewusstheit – beinhaltet, aber mit dem englischen Begriff „mindfulness“ darüber hinaus geht: Achtsamkeit beinhaltet in diesem Kontext eine weitgehende Spurensuche im eigenen Inneren: Das Gewahrsein von Körperempfindungen als Ausdruck emotional-mentaler Regungen, von Geräuschen, von Gefühlsregungen und Gemütszuständen; etwa in Reaktion auf äußere Impulse.
Am vergangenen Wochenende hatte ich Gelegenheit, die eigene Praxis in dieser Hinsicht zu pflegen. An einem kleinen See nahe eines wenig bekannten Ortes im Vogelsberg parkte ich mein mobiles Heim auf vier Rädern am Rande des Ufers, umgeben von Feld und Flur, Wasser und Wald, um ein kurzes persönliches Retreat zu zelebrieren. Ganz unter dem Motto: Me, myself and I. Weiterlesen