Archiv der Kategorie: Land

Südafrika VII/X: Tankwa – so fern, so frei

„This is the Tankwa“: Die Erinnerung an die nahezu schwarz wirkende Pistenkneipe, in der eine Stimme aus der Dunkelheit sprach, wirkt nach. Vor beinahe fünf Jahren waren wir im Tankwa Tented Camp für eine Übernachtung aufgeschlagen, bevor wir die Tankwa Karoo durchqueren wollten. Es war zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie, und es galt in Südafrika absolutes Alkoholverbot, aber das hinderte die Schwarze Besatzung des Tented Camps nicht, Hochprozentiges ungerührt auszuschenken (und die Nachbarn im Umkreis von 100 Kilometern nicht, solcherlei ungerührt zu trinken).

This is the Tankwa sollte wohl bedeuten, dass in der wilden Ferne der Tankwa andere Gesetze gelten oder zumindest: Der Arm des Gesetzes ist nicht lang genug, um dorthin zu langen. Rund um das Tented Camp deuten seltsame Riesen-Metallinstallationen auf die vergangenen BikeBurn-Feten hin (siehe: Vierradantrieb wird überschätzt, Bodenfreiheit ist alles) ,…

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Südafrika VII/IX: Auf Hühner starren & mit Eseln reden

Going nowhere slowly könnte das Motto des „Amphibiums“ sein (warum dieses Blog überhaupt so heißt? Siehe hier…), und so rödele ich für meine Verhältnisse eher zügig von Ceres aus auf einer kleinen, gewundenen Schotterpiste ins Koue Bokkeveld, als eines dieser bunt in den südafrikanischen Farben lackierten Sammeltaxis an mir vorbei rauscht.

Leute, die es eilig haben, lasse ich immer vorbei, der Fahrer dieses vollbesetzten Gefährts bedankt sich artig, und weg ist er. Der Toyota Hiace-Kleinbus ist in Südafrika das Standardfahrzeug für Sammeltaxis, und das aus gutem Grund: Er steht den Toyota-Modellen Hilux und Landcruiser an Unverwüstlichkeit in nichts nach und wer sieht, welche Geländepisten die Sammeltaxifahrer damit fahren, lässt seine teuer aufgerüstete Offroadschleuder weinend stehen.

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Südafrika VII/VIII: Von der Kalahari in die Karoo

Verlässt man den Kalahari Transfrontier Park gen Süden, so ist die (südafrikanische) Kalahari damit noch lange nicht zu Ende. Von Twee Rivieren bis Upington führt eine bequeme Asphaltstraße 250 Kilometer durch den roten Dünensand. Wir haben eine Zwischen-Übernachtung in der Molopo Kalahari Lodge gebucht, und dorthin sind es erst einmal nur 60 Kilometer. Der Gebäude-Komplex liegt inmitten der typischen Kalahari-Landschaft, die die sprinklerversorgten Grasflächen ungerührt umgibt.

Dort wartet eine Überraschung: Wir hatten einen Platz auf der Campsite gebucht, aber bei der Ankunft offerierte uns die freundliche Rezeptionistin ein „Upgrade“ auf eines der Chalets – ohne Preisaufschlag. Warum? Weil die Lodge außerhalb der Saison dünn belegt sei, antwortet sie, und die Lodge-Leitung die wenigen Gäste weniger auf dem weiten Gelände verteilt sehen wolle. So entstehe ein bisschen mehr Leben in der Bude…

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Südafrika VII/VII: Ur-Heimat Kalahari

Kalahari. Oder, in Afrikaans: Kgalagadi (sprich: Chalachadi, mit in der Kehle kratzendem „ch“). Das ist so eine Sehnsuchtslandschaft, geowissenschaftlich recht nüchtern eine Trocken- bis Dornstrauchsavanne. Im südafrikanischen Teil, der deutlich kleiner ist als der in Botswana und Namibia, eher das erstere: Es gibt kleine Bäume und größere Sträucher, aber weniger Shrub und Grassland; mit anderen Worten – es gibt immerhin so viel Wasser, dass sich kleinere Bäume und größere Sträucher halten können.

Gibt es so etwas wie eine Ur-Erinnerung? In Gegenden wie dieser (im östlichen Afrika) hat der Homo den Übergang von erectus bzw. habilis zu sapiens geschafft, bevor er sich dann auf die Wanderung nach Norden begab. Wir alle sind Nachfahren dieser ersten Menschen, und abgesehen davon, dass sie Jäger & Sammler waren, waren sie vor allem eines: Migranten. Sich weiter, sich woanders hin zu bewegen, wo es möglicherweise besser ist, ist ein Ur-Instinkt des Menschen.

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Südafrika VII/VI: Still looking good!

Und so schnell ist es vorbei. Eben noch guten Mutes & in freudiger Erwartung auf dem Weg gen Upington, da signalisiert die Anzeige der Kühlmittel-Temperatur unseres Land Rovers: zu hoch!

In Porterville fahre ich links ran und tatsächlich: Es tropft. 120 Kilometer weit sind wir gekommen – und da ist sie, nicht wegzuleugnen: eine kleine Wasserpfütze unterm Landy… Der Defektdetektor Beate hat sie entdeckt; irgendwo ist ein Leck im Kühlsystem. Und das vormals bewährte Stop Leak zum Abdichten nutzt nichts…

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Südafrika VII/V: Im Frühling lachen die Blüten

Wieder unterwegs, weiter in die Wildnis des südafrikanischen bush; nach einem Intermezzo in Stellenbosch samt Schießeinlage in Moorreesburg: Zuvor war der Heckträger fürs Reserverad – erneut – gebrochen. Der war schon vor einem Jahr bei der Fahrt durch Baviaanskloof (siehe: Swartberg und Baviaanskloof) gerissen und ein Farmarbeiter auf der Kudukaya-Farm hatte ihn wieder zusammengedengelt.

Einige tausend Pistenkilometer später und das Geholper „die Hel“ rauf und runter in den metallenen Knochen hat die Schweißnaht aufgegeben. Erst notdürftig mit einem Ratschengurt zusammengeflickt, hatte ich mich noch oben auf dem Swartbergpass entschlossen, dieser improvisierten Konstruktion doch nicht zu trauen und den nicht gerade kleinen und leichten Ersatzreifen hinten reinzuladen und flugs den Rückweg nach Stellenbosch einzuleiten.

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