Archiv der Kategorie: Wasser

Südafrika IV/II: Addo Elephant Park & Colchester

Was ein Touristenrummel! Im bekannten und beliebten Addo Elephant Park werden die Besucher in Bussen herangekarrt, und die Campsite ist eng und gerammelt voll. Das war nicht unbedingt anders zu erwarten: Der Park liegt nahe der Garden Route, bietet Unterkünfte wie die Erreichbarkeit per Tagestour aus Port Elizabeth/Gqeberha, sowie natürlich Elefanten-Garantie.

Da unsere weitere Reiseplanung durch die Karoo gen Kalahari aber wenig Elefanten-Sichtungen annehmen lässt, muss der Addo Elephant Park sein. Das Drumherum nehmen wir notgedrungen in Kauf: etwa ein einsames Wasserloch, mitternächtliches Nachbar-TV, laufende Dieselgeneratoren.

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Mikroabenteuer V: Edersee + Niddastausee + Gedern

Das ultimative Sommer-Sonne-SUP-Vehicle: VW T5 Camping-Bus

Als Stehpaddler war man vor rund einem Dutzend Jahren eine Rarität, besonders auf dem Main. Da konnte es passieren, dass man von dem Fotografen einer lokalen Zeitung entdeckt und abgelichtet wurde, und sich am nächsten Tag im örtlichen Blättchen wiederfand. Wir hatten kurz zuvor das Standup-Paddling, kurz SUP, bei einer Hawai’i-Reise kennen- und schätzengelernt, und nach Rückkehr prompt zwei Touring-Boards erworben.

Mittlerweile ist Standup-Paddling weit verbreitet und wird an allen kleineren und größeren Flüssen und Seen hierzulande, in Europa und sonst wo praktiziert. Selbst in einem beliebigen Low-Budget-Baumarkt kann man Low-Budget-SUPs neben Kinder-Planschbecken stehen sehen und erwerben. Surf-Schulen haben SUP-Kurse mit ins Angebot genommen; wahrscheinlich sind letztere besser frequentiert. Auch muss man nicht unbedingt ein eigenes Board besitzen; wo ein Kajak- oder Kanu-Verleih angesiedelt ist, kann man meist auch SUPs mieten.

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Mikro-Abenteuer IV: Bodensee – Penisautos & Roboziegen

Roboziegen beim Auftanken

Eine frühe Erkenntnis: Spontaneität ist großartig, Planung nicht unerheblich. Zumindest, wenn es in Richtung touristisch relevanter Binnen-Ziele geht, ist es von Vorteil, lokale und regionale Frei-Zeiten zu kennen. Sonst steht man vor voll gestellten Camping- und Wohnmobil-Stellplätzen.

Die Coronavirus-Pandemie lässt grüßen. Eine ihrer Folgen war und ist der Womo-Boom, der zumindest in den leicht erreichbaren und populären Zielregionen die vom passionierten Vanlifer gefürchtete Weißwaren-Welle tsunami-artig anschwellen und heranschwappen lässt. Camping ist ja so schön abenteuerlich, individuell, frei, familien-freundlich und hygieneregel-kompatibel. Dachten und denken viele, unterfüttert durch entsprechende Werbeversprechen.

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Mikro-Abenteuer III: Zwischen Poel und Usedom

Bitimobil: Sonnenuntergang an der Ostsee

Manche kommen jedes Jahr hierher, im Urlaub. Und das seit zwei Dutzend Jahren oder mehr. Fahren auf dem breiten Radweg am Damm hinterm Strand auf und ab. Davor und danach wird die Zeit auf dem fest installierten Wohnwagen auf dem Campingplatz verbracht. So herrlich, die Ostsee in Zingst.

Das Touri-Städtchen liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, und so wie das klingt, sieht es auch aus. Es gibt einen Darßer Urwald nebenan, die Fähre von Ribnitz-Damgarten gen Rügen schlängelt sich südlich vor der Insel Kirr mit dem Ort Klein-Kirr vorbei, Schiffe schwimmen durch Wiesen; wenn man auf die Landkarte schaut, dann gehen Land, Wasser, Sumpf, Bodden – was auch immer, wie auch immer – aneinander und ineinander über.

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Paradies Richtersveld

Köcherbaum im Richtersveld

Ein Ort namens Sendelingsdrif ist das Tor zum Richtersveld Nationalpark; auch gibt es dort einen Grenzübergang ins benachbarte Namibia – eine kleine Fähre setzt dazu über den Orange River/Oranje/Gariep. Der Nationalpark schmiegt sich quasi in einen Bogen des westwärts bei Alexander Bay in den Atlantik fließenden Stromes; und so liegen auch die meisten Campsites dort.

Auf dem Weg dahin passiert man einen Ort namens Steinkopf und später am Meer das seewindzerzauste Städtchen Port Nolloth, bei dem früher mal nach Diamanten getaucht wurde. Heutzutage ist etwas lebendiger als Hondeklipbaai; an diesen Küstenorten fühlt es sich so an, als sei die Zeit stehen geblieben und die Anwohner darin erstarrt. Nicht, dass sie altertümliche Kleidung tragen würden – nur, was soll in diesen Orten passieren und was nur aus einem werden? Das Meer rauscht, und das Leben plätschert vor sich hin.

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Galicien: Nebel und Nässe

Sonnenstrahlen hinter Nebelschicht

Das spanische Galicien, nicht zu verwechseln mit dem in Polen, ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Das war keine Liebe auf den ersten Blick, sondern zu Beginn dem Umstand geschuldet, dass meine Mutter samt ihrem – spanischen – Lebensgefährten dort seit 30 Jahren wohnt.

Deutsche Menschen neigen dazu, die sonnigen Mittelmeer-Küsten Spaniens mit viel Sonne und warmem Meer anzustreben – ob nun Costa Brava, Costa del Sol oder andere. Ferienhäuser finden sich meist in Katalonien, Andalusien oder Mallorca. Wer will seinen Urlaub schon im Regennassen verbringen? Ist es Zufall, dass nicht wenige galicische Musikanten schwermütige Lieder über Regen (etwa: Luar na Lubre: Chove in Santiago) oder das feuchte Element (etwa: Luar na Lubre: Fonte do Araño) in ihrem regionalen Idiom Galego im Repertoire haben?

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