Von Telouet nach Marrakesch verläuft quasi die landschaftlich sehr reizvolle Schlussetappe des Fernreiseseminars von eineweltreisen.org. Fantastische Panoramen zuhauf, ebenso in Lehm an die Bergwände gedrückte Dörfer, viele weitgehend verlassen und in Ruinen.
Die gewundene Straße ist zu Beginn sehr schmal, in schlechtem Zustand, teilweise ist gar kein Asphalt mehr vorhanden. Eine Baustelle nach der anderen, und manche davon scheint vergessen worden zu sein. Zerfallene Brücken. Nach rund 20 Kilometern mündet sie auf eine Hauptroute nach Marrakesch ein, danach wird es unruhig. Noch 100 Kilometer.
Viele marokkanische Transport- und Touristenfahrzeuge haben es eilig und suchen ungeduldig ihr Ziel zu erreichen. Dazwischen großdimensionierte Sattelschlepper und Busse. Überholen und überholt werden. Manchmal wirkt die Dachlast größer als das eigentliche Fahrzeug. Unser Konvoi aus sieben Offroad-Lkw muss überholt werden und überholen. Die vorausfahrenden Fahrzeuge melden per Funk den hinteren, wenn kein Auto entgegenkommt und sie freie Bahn haben.
Je näher Marrakesch rückt, desto opulenter und prächtiger Villen und Gärten am Wegesrande. BMW-Limousinen wechseln sich mit Esels- und Pferde-Fuhrwerken ab. Dazwischen wuseln überall Mopeds und Roller. Unser Campingplatz liegt in La Palmeraie, einem etwas außerhalb liegenden Stadtteil, in dem es von Golf- und Luxus-Resorts wimmelt. Dazwischen wird zu Kamel- und Quad-Touren geladen.
Allerdings muss man diese Straße erst erreichen: Unser Unimog startet an diesem Morgen nicht. Was einigermaßen verwundert, hatten wir ihn doch nachmittags zuvor munter laufend abgestellt. Jetzt aber hustet er qualmend vor sich hin und rülpst sich dann in den Stillstand.
Unimog-Fahrer und -Experte Franz aus Dingolfing hat den Fehler schnell gefunden – es hapert an der Dieselzufuhr. Und das Kontrollglas an der Vorförderpumpe zeigt eigenartige kleine schwarze Partikel im Sprit, die dort nichts zu suchen haben. Unser Auto leider unter Verstopfung.
Die Dreck-Partikel können nur der Umpump-Aktion entstammen, als wir am dritten Unimog in der Gruppe den Diesel aus dessen angerissenem Tank umfüllten. Ob die Partikel aus diesem Tank kommen oder aus der dazu erstmalig genutzten Pumpe, bleibt offen. Franz reinigt das Schauglas und den darin befindlichen kleinen Filter entschlossen mit Bremsen-Reiniger. Tatsächlich kommt unser Fahrzeug danach ohne weiteres Stocken in Gang.
In Marrakesch verbringen wir den verbleibenden Tag mit allerlei Aufräumarbeiten und Ruhe. Tourguide Holger von erlebnis-offroad.com referiert noch ein Seminar-Thema: Outdoor-Erste Hilfe. Wir gehen früh ins Bett.