Nach einer halben Woche so was wie Alltagsleben in Stellenbosch (auch mal interessant so zu tun, als wurde man ortsansässig wohnen), vormittags gepackt, dann ab gen Strand. Der Ort hat einen und heißt simplerweise auch so. Er erweist sich als südafrikanische Variante eines beliebigen atlantischen Badeortes in Frankreich oder Spanien… (Ist halt Atlantik, also frisch). Stadtstrand mit Apartmentblocks.
Die Fahrt weiter entlang der Küste führt durch Gordon’s Bay und Bettie’s Bay – in letzterem fällt auf, dass die Häuser niedrige, unbewehrte Zäune oder Mauern haben; oder gar keine.
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Der Caravan Park in Kleinmond ist leer, gar nicht mal so schlecht, mit vielen Baumnischen für Zelte. Aber halt dennoch Caravan Park – da weiß man, wo all die Caravans & Campervans, die es in Südafrika jenseits der Offroad-Geschosse auch gibt, hinfahren. Die wenigen Campspots mit Blick aufs Meer sind aber belegt, ich erwische noch einen nahe beim Eingang – ist eh keiner da und kein Betrieb. Nur schade, dass alle Fußwege zum Strand runter vor verschlossenen Türen enden.
Abendliche Überraschung! Bei Nr. 5 versagen die Gasdämpfer fürs Dach ihren Dienst; gut, dass ich mit den Teleskopwanderstöcken improvisieren kann. Kartoffeln und Bohnen in Currysauce gibt’s dann zum Abendessen. Nachtisch: Blick aufs Meer.
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Nach dem Aufwachen am nächsten Morgen ein bisschen länger das Meeresrauschen genießen, und nach Aufbruch zum Strand vor dem Campingplatz. Schöner Sandstrand plus Klippen. Aber kaltes Wasser. Und ein Wanderweg. Auf dem kommt ein Schwarzer runtergelaufen, und als er mir begegnet, blitzt etwas in seiner Hand: etwa ein Messer??!! — doch es scheint nur eine metallene Grillzange o.ä. zu sein.
<Ist das jetzt schon Rassismus? Schwarzer + blinkender Gegenstand in der Hand = Gefahr? Oder einfach nur Krav Maga-Habit unbeachtlich von Hautfarbe?>
Später, weiter im eigentlichen Ort Kleinmond, biege ich zu einem „Tidal Pool“ ab – und in dem sind tatsächlich Schnorchler zu sehen. Und ein badendes älteres Ehepaar. Viele, viele schöne ältere, aber auch sehr moderne Design-Häuser – so Bauhaus-Stil mit vielen großen Fenstern. Diese gewähren häufig ungebremst Einsicht ins Inventar. Meerblick-Villen… niedrige bis keine Zäune. Nullkommanull Elektro-Zäune. Siehe nachstehendes Video:
Sorgen um seine Sicherheit scheint hier niemand zu haben. Und dabei liegt Kleinmond nicht wirklich weit von Kapstadt oder Somerset West entfernt. Wäre keine schlechte Gegend, um sich anzusiedeln. Aber halt eher Nordsee-artig. Und zu weit weg vom Flughafen…
Damit kehren die Gedanken wieder dahin zurück, dass ein rollendes Mobilhaus doch die beste Vor-Ort-Lösung ist – man kann eben damit überall sein. Auch wenn man manchmal auf nicht so schöne Campsites oder Caravan Parks muss.
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Die Küste und deren Hinterland entlang geht’s dann nach Hermanus, das deutlich größer und geschäftiger daherkommt als ich es in Erinnerung habe. Auch da viele teure Häuser und Villen in unterschiedlichen Stilen. Und das kann man dann auch von Gansbaai sagen, das ich gemäß der Karte für ein Fischernest gehalten hätte.
Zwischen Hermanus und Gansbaai ist die Straße im Umbau begriffen; es steht für beide Fahrtrichtungen nur ein Fahrstreifen zur Verfügung, und der ist an den Rändern häufig ausgefranst. Da wird es bei entgegenkommenden Lkw schon manchmal eng.
Staus und Stellenbosch
Zurück leider den gleichen Weg, sonst wäre der Um- für den Rückweg zu lang geworden. Dann durch die Berge, schließlich über SIr Lowry’s Pass zurück gen Strand und Somerset West. Dort dann in einem beträchtlichen Stau gelandet, von denen es hier mehr gibt als ich bisher mitbekommen habe.
Das war dann die letzte Tour für dieses Mal. Noch eine Übernachtung in Stellenbosch, dann steht nur noch die Fahrt zum Flughafen an.