Am Praia de Ingrina sind wir drei Tage und Nächte geblieben. Ein Glückstreffer. Freies Stehen direkt an der brandungsumtosten Küste, nahezu allein auf weiter Flur, ein paar Wohnmobile, besonders von Surfern, in der Landschaft locker verteilt. Wanderungen auf schmalen Trampelpfaden entlang der Klippen führten uns zum Praia Zavial und tags darauf zum Praia de Barranco – eine Surfer-Hochburg.
Danach haben wir uns in Lagos an den Stadt-Strand gestellt, nachdem wir eine Nacht auf dem Campingplatz inmitten der Stadt zu Ver- und Entsorgung sowie einen Bummel in die kleinen Straßen und Gassen des historisches Kern innerhalb der Mauern aus Mauren-Zeiten genutzt haben.
Am Stadt-Strand standen wir inmitten von hochpreisigen Riesenmobilen und freakigen bunten Bussen, trafen und sprachen andere Reisende und manch einen, der in seinem Wohnmobil nicht nur zeitweilig reist, sondern dauerhaft lebt. Und eine junge Frau kam so minimalistisch in ihrem zum Schlaflager umgebauten Dacia Logan daher, dass wir den Hut vor ihr ziehen konnten – mit so wenig könnten wir dann doch nicht; und dann kommt einen die Beengtheit und Beschränktheit eines 30 Jahre alten Unimogs wie der pure Luxus vor.
Wir joggten acht Kilometer auf dem Sand direkt an der Brandung, bewunderten die zerklüfteten Formationen der Fels-Algarve an Ponta de Piedade und taten sonst nicht viel. Was ja das Zielvorhaben war. Einmal ließen wir unser Falt-Kayak in der kabbeligen See der Flut zu Wasser, kehrten aber bald wieder um, weil die Sonne dunklen Wolken weichen musste und das Licht grau wurde.
Frühe Entdecker und Eroberer
Andere waren da mutiger. Lagos war früher eine berühmte Seefahrerstadt. Frühe Entdecker und Eroberer stammten von dort, Gil Eanes und Heinrich der Seefahrer, die mit ihrem großen Mut und kleinen Schiffen – siehe das vorstehend Bild der Karavelle, mit der Bartolomeu Diaz gen Afrika segelte – ins Unbekannte segelten und den Weg für die großen Namen wie Vasco da Gama und Christoph Kolumbus ebneten.