Kalahari und Karoo sind nicht dasselbe und auch nicht dasgleiche. Unabhängig von geografisch exakten Definitionen würde ich sagen: Die Kalahari ist mehr Trocken- und Dornstrauchsavanne, die Karoo mehr Halbwüste – wenn man nach Größe und Verteilung der Sträucher und anderen Gewächse geht. Wie schon zuvor dargelegt, stehen in der Kalahari mehr größere Sträucher und größere Bäume, in weiteren Abständen verteilt; während die Karoo überwiegend durch shrub – relativ eng stehendem, zähem Gebüsch & Gestrüpp – gekennzeichnet ist.
Die Bilder dieser Seite zeigen also die typische Karoo-Vegetation. Auch nimmt der rote Sand, der Markenzeichen der Kalahari ist, immer mehr ab, und wechselt farblich zu khaki-beige-ocker. Geologische Zuschreibungen wie Schichtstufen, Tafel- & Schuttberge überlasse ich den Experten. Sich bei Fauna & Flora & Mineralien etc. gleichermaßen auszukennen, muss wohl aufs nächste Leben verschoben bleiben.
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Auf den vorstehenden Bilder kann man nicht nur die Karoo-Büschel sehen, sondern auch, dass es mitunter kleinere Campsites gibt, auf denen man enger zusammensteht – wie etwa unser Stop-Over im „Kleinplasie Guesthouse“ bei Calvinia. Typisch aber: Wie nett der Gastgeber ist und wie liebevoll im Detail die Unterkunft mit Garten, Zimmern und Frühstücksraum gemacht ist. Solche Kleinode findet man immer wieder on-the-road in der Großen Karoo.
Was das vorstehende Foto mit dem Ersatzreifen auf der Ladefläche eines bakkies, also Pick-Up Trucks, betrifft: Nach örtlichen Maßstäben ist der trotz platter Lauffläche immer noch brauchbar, denn in der Karoo ist jedem Ortsansässigen klar, dass er jeden Tag eine Reifenpanne haben kann. Oder zwei. So ein Ersatzreifen ist also tatsächlich nur dafür da, einen beschädigten guten Reifen nach Hause oder zum Reifenservice zum Flicken zu fahren. Anders lässt sich mit dem enormen Verschleiß an Reifen im tagtäglichen Einsatz auf den Schotterpisten nicht umgehen.
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In der vorstehenden Bildergalerie sieht man Szenen, die wiederum typisch für die Fahrt aus der Kalahari raus, in Richtung Calvinia und dann Middelpos und Sutherland sind: Das freundliche Grüßen auch vom Pferdekarren, verlassene Farmgebäude und urige Kneipen wie die mit den beiden Landy-Hälften vor der Tür.
Solche Kneipen mit ihren nicht minder schrägen Bartendern und Besuchern gibt es die Karoo rauf und runter – und die Karoo ist groß! Wer sich für „Welcome to big skies, friendly faces, fresh air and no rush hour“ interessiert, ist hier richtig und wer mehr wissen will, dem empfehle ich die analogen wie digitalen Bücher & Internet-Infos von Julienne du Toit & Chris Marais (-> Karoo Space). Ach ja: Trinkfest zu sein, schadet nicht.
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Letzte Station vor Stellenbosch & Kapstadt dann die nicht anders als edel zu bezeichnende Roggecloof-Farm – ein Tipp unseres Landy-Schraubers in Stellenbosch, der mit den Besitzern gut bekannt ist. Bislang verfügte Roggecloof nur über Luxury-Lodges, keine Campsite. Aber schließlich stimmten die Kapstädter Eigentümer doch zu, eine Campsite auf dem riesigen Farmgelände einzurichten; zu einer ersten „Trial-Version“ ist man einige Kilometer auf einer farm road unterwegs.
Dort angekommen, ist man so sehr allein, wie man es nur irgendwo im Busch sein könnte. Der Stellplatz war kurz zuvor überhaupt erst fertig geworden und bestand im Februar 2023 gerade mal aus einem windgeschützten Braai-Platz mit Überdachung. Wir hatten also die Ehre, die „Beta-Tester“ zu sein! Eine der schönsten Campsites, wo wir je waren; ansonsten: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Z.B. auch, dass es tagsüber auf mehr als tausend Höhenmetern sehr warm und nachts/frühmorgens sehr kalt sein kann.
Die Windpumpe zur Wassergewinnung hat die Besiedelung und landwirtschaftliche Nutzung der Karoo-Halbwüste in Südafrika erst möglich gemacht. Sie gilt als Symbol der Karoo schlechthin. Das Gestänge reicht häufig Dutzende Meter in den Boden und pumpt Wasser ein Bassin (den Dam) zur späteren Nutzung.
Manchmal läuft ein abgelegener, ungenutzter Dam im Irgendwo leer; dann kann es passieren, dass Tiere über den Beckenrand springen, um Restwasser zu schlürfen. Aber sie kommen den hohen Rand nicht mehr hinauf – und dann findet man Skelette. Auf Farmen wie Roggecloof werden Windpumpen immer noch genutzt & gewartet – und ihre modernen Versionen erzeugen Strom auf riesigen Windfarmen, z.B. in der Gegend um Loriesfontein. In diesem Ort gibt es auch ein Windpumpen-Museum.