Schlagwort-Archive: Amber Lagoon Lodge

Südafrika VII/II: Touwsberg & Amber Lagoon Lodge

Ach, sagt Attie, die Schwarzen wissen weiße Chefs durchaus zu schätzen. Die zahlen weitgehend einen fairen Lohn, und beuten ihre Schwarzen Lohnarbeiter nicht gnadenlos aus wie Schwarze Vorgesetzte. Oder hauen sie übers Ohr wie indische Chefs.

Ich glaube mit meinen mittelschichtig-mitteleuropäischen Ohren nicht richtig zu hören. Doch dann erinnere ich mich an eine Begebenheit im namibischen Ai-Ais im vergangenen Februar. Da hatte eine korpulente Bardame im dortigen Nationalpark am unteren Ende gestöhnt, dass weiße Chefs sie niemals bei dieser Hitze im engen Tal des Fish River Canyons zwingen würden, zu bleiben. Dass ihr Schwarzer Boss das aber täte, anstatt die Belegschaft an einen anderen NWR-Park zu versetzen, wo mehr los sei.

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Bailie’s Gat & Amber Lagoon: Ruhe und Raum

Landy auf dem Weg nach Bailie’s Gat.

Yvonne Botha und ihre Familie fahren zweimal am Tag, rauf und runter. Um die Arbeiter aus der Siedlung in der Nähe zu holen und zurückzubringen; und zusätzlich ein- bis zweimal pro Woche, um einzukaufen oder wegen sonstiger Erledigungen. Kein Wunder, dass sie den kilometerlangen bröckeligen Pfad, an manchen Stellen kaum breiter als ein Pick-up-Fahrzeug, auch nach Einbruch der Dunkelheit souverän bewältigen.

Den Neuling kann das schmale, staubige und steinige Band, das sich am steilen Abhang entlang hangelt, schon bange machen. Entlang der Schlucht geht es runter in ein Tal, in dem tatsächlich Menschen wohnen und arbeiten, versteckt in den Bergen. Bailie’s Gat liegt gar nicht so weit entfernt von der gut asphaltierten Straße von Ceres über Prince Alfred Hamlet nach Citrusdal – aber kaum ist man von dieser abgebogen, hüllt grauer Staub das Fahrzeug ein und dann ist es von Vorteil, die Gelände-Untersetzung einzulegen, damit das Allradfahrzeug langsam und kontrolliert den Abstieg bewältigen kann.

(Auf die Bilder klicken, um eine vergrößerte Version und die Bildunterschriften sehen zu können.)

Das Tal ist von imposanten Bergketten umsäumt, was zwangsläufig bedeutet, dass die Sonne spät erscheint und früh verschwindet. Im Sommer ein Segen, im Winter ein Fluch. Kaum schwinden die Sonnenstrahlen, ist die Wärme weg als habe man den Stecker rausgezogen. So weit, so bekanntes (Wüsten-)Phänomen.

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Auf der Route 62 in die kleine Karoo

Swartbergpass
Swartbergpass-Straße

In Reiseführern wird die Route 62, die durch die Halbwüste der kleinen Karoo bis nach Port Elizabeth führt, gerne mit der US-amerikanischen Route 66 verglichen… liest sich nett, die Ortschaften, durch die sie führt, sind es auch – ansonsten: ein Marketing-Trick. In „Ronnies Sex Shop“ waren wir für ein schnelles Savannah Light, das reicht.

Die Route 62 führt u.a. durch die Weingroßhandlung Robertson, wo wir im Café Rosa ein kleines spätes Frühstück nehmen und uns über die Sinnsprüche im Gastraum und auf der Toilette freuen; diese lassen vermuten, dass dieses Café für eben jenes „am Rande der Welt“ als Vorbild gedient haben könnte, das Autor John Strelecky beschrieben hat. Den im Reiseführer empfohlenen Abzweig nach McGregor fahren wir nach und erreichen eine sich in die Berge windende Schotterpiste, die mal eine Straße zum auf der anderen Gebirgsseite liegenden Greyton werden sollte – aber dieses nie erreicht hat.

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