Schlagwort-Archive: Brunavik

Keine Puffins, dafür nass

RIMG1102 (3)

Endspurt in Island: Machen eine lange, wunderschöne  Wanderung entlang der Lava-Sandbänke im Fluss mit vielen Pausen und können Dutzende von  Seehunden in einiger Distanz beobachten. Außerdem gibt es tieffliegende Skuas und einen toten Baby-Seal am Strand. Wir sammeln auch etwas Feuerholz aus Treibholz für zuhause. Und es gibt sehr schönes Heidekraut zu bewundern.

Wandern in Husey nah den Seehundbänken

Wandern in Husey nah den Seehundbänken

Island, sagt man, ist grün, farbenprächtig – das stimmt, aber nur teilweise. Der schwarze Lavasand,die Mondlandschaften aus schwarzen Lavabrocken  im Hochland, samt den grauen Schotterpisten … schwarz-grau ist die häufig dominantere Farbe. Auch wenn das Schwarzgrau immer wieder mit Grün, gar Neon-Grün durchbrochen ist .

André und Anne von Eine Welt Reisen sind mittlerweile mit ihrem IFA auch in Husey eingetroffen; wir trinken zusammen Kaffee und tauschen Neuigkeiten aus, dann setzen wir unsere Fahrt nach Bakkargerdi fort in Hoffnung, doch noch Papageientaucher zu sehen. Die verlassen die Gegend zwar um den 15. August, aber vielleicht haben wir ja Glück?

Eine schöne, angenehme Wegstrecke führt durch das Tal und über die Flüsse, und Bakkargerdi ist recht hübsch samt guter Campsite und sogar einer Beobachtungshütte für Papageientaucher… doch ohne die nämlichen. Alle schon ausgeflogen, das Hütten-Logbuch kündet von der letzten Sichtung eines Puffins Mitte August. Schade, zumal unser Falt-Kajak vom Typ Pakboats Puffin Saranac ist – da hätten wir die Namensgeber doch gerne mal aus der Nähe gesehen.

Völlig durchnässt zum Abschied

Heute heißt es dann mal wieder: Oh – die Sonne ist wieder weg, über Nacht. Gestern Sonnenschein, geradezu strahlendes Wetter, heute Nieselregen und Nebel, Nebel, Nebel, der tief und drohend zwischen den umliegenden Bergen – mit ihren 300 bis 500 Metern Höhe eher Hügel – hängt.

Den letzten ganzen Tag in Island wollen wir nicht im Auto verbringen, also staffieren wir uns Regenwetter-entsprechend aus und marschieren los – zu einer 20 Kilometer-Rundwanderung zur Brunavik-Bucht. Die ist nur zu Fuß erreichbar. Die schaffen wir in fünf Stunden bei 750 Höhenmetern und einem glitschigen schmalen Pfad, der im Tal von den herabfließenden Bächen so gewässert ist, dass Gummistiefel angebracht gewesen wären.

Uns begegnet ein Trio japanischer Touristen, die aus dem Klischeebuch entsprungen sein könnten. Mit  Nike Free-Schuhen oder Sandalen, Baumwoll-Sweatshirts unterwegs merken sie wohl, dass sie unpassend gekleidet sind – aber sie glitschen und rutschen völlig durchnässt weiter voran, dass wir uns fragen, ob es nicht besser wäre, den isländischen Rettungsservice zu informieren. Allerdings ist die Umgebung von Bakkargerdi zwar rau, aber nicht hochalpin… sie können sich eine tüchtige Erkältung holen, vielleicht einen Knöchel verknacksen, aber einer von den dreien sollte es wohl schaffen, zur Straße zurückzukehren, wenn nötig.

Wanderwege bei Bakkargedi

Wanderwege bei Bakkargedi

Wir stoßen jedenfalls nach einigen Stunden wieder auf den Asphalt und marschieren auf der Straße noch ein paar Kilometer zur Campsite. Der letzte Tag hat auf alle Fälle mit einer grandiosen Wanderung abgeschlossen – auch wenn wir so durchnässt sind, dass die ledernen Wanderstiefel drei Tage brauchen, um wieder trocken zu werden.

Selbst der wasserdichte Rucksack aus unserer Antarktis-Tour zeigt Schwächen. Der Unimog-Wohnbereich hängt voller tropfender, nasser, feuchten Klamotten.