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Sand-Spiele im Erg Chegaga

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Dünen zu befahren ist eigentlich etwas, was man vermeiden oder aus Spaß betreiben sollte. Generell ist man auf einer Reise, nicht auf einer Rallye, schon gar nicht auf der Flucht. D.h., man benutzt Straßen, Wege, Pisten, Tracks, aber fährt nicht wild querfeldein. Aber es kann natürlich sein, dass man in eine Not- oder Problemsituation gerät – egal, ob sie kriminalitäts- oder krankheitsbedingt ist oder durch Naturgewalten hervorgerufen wird.

Im theoretischen Teil unseres Fernreiseseminars erfahren wir allerhand über verschiedene Dünen-Formen, worauf man zu achten hat und was man vermeiden sollte. Holger von erlebnis-offroad.com steckt derweil einen Übungs-Parcours in der Nähe ab.  Für Gelände-Lkw ist Sand natürlich schwerer – im wahrsten Sinne des Wortes – zu befahren als für Land Rover etwa, aber das ganze Fernreiseseminar steht unter dem Motto, dass eigene Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist.

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Also geht es Dünen hoch und wieder runter; ich etwa brauche fünf Anläufe, um mit unserem Unimog eine Düne zu erklimmen – und dass  erst, als ich noch mehr Luft aus den Reifen abgelassen habe. Der restliche Parcours mit ein paar S-Schikanen und Auf- und Abfahrten klappt dann problemlos. An- und Einweisungen erhalten wir per PMR-Funk oder per direkter Ansprache am Fahrzeug (siehe vorstehendes Bild).

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Musik im Sandteich

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Endlich im Sand! Auch wenn das Atlasgebirge seinen eigenen Reiz hat, so fährt man Europäer doch nach Marokko, weil die Wüste lebt und ruft. Wie erwähnt, sind die beiden Sahara-Ausläufer, Erg Chegaga und Erg Chebbi, ein Tümpel im Verhältnis zu dem Sandmeer, das in Algerien, Mauretanien, Libyen oder sogar im kleinen Tunesien zu finden ist.

Aber Marokko ist eben ein verhältnismäßig sicheres Land, und daher werden die beiden kleinen Wüstengebiete entsprechend von Rallye-Fahrern, Karl May-Fans und die-Stille-der-Wüste-Suchenden frequentiert. Und es mangelt nicht an Desert-Tours-Veranstaltern, die die Besucher vom Kontinent jenseits des Mittelmeeres mit Geländewagen, Quads oder Kamelen durch den Sand karren.

Oder auch an eifrigen Helfern, die einem mit chinesischen Mopeds hinterher fahren, um am Lagerplatz auszuschwärmen und Holz zu sammeln. Diese Europäer mit ihren Autos, mit denen sie Simplizität pflegen wollen und die doch selbst in ihren simpelsten Form einen für hiesige Verhältnisse unvorstellbaren Wert darstellen, lieben Lagerfeuer – das weiß jedes Kind in M’Hamid.

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Sand und See

Ausgetrockneter See: Lake Iriki/Lac Iriqi.

Ausgetrockneter See: Lake Iriki/Lac Iriqi.

In Marokko gibt es zwei Wüstengebiete – Erg Chebbi und Erg Chegaga. „Erg“ bedeutet Sandwüste, und wie schon erwähnt: Diese ist in Marokko nicht sehr groß. Alle Geländewagen streben in diese Sahara-Ecken. Von Mhamid kann man durchaus in einem Tag nach Foum Zghuid fahren – dort geht es wieder aus der Wüste raus und in den Anti-Atlas rein.

Im Erg Chegaga gibt es Sandwüste, einige hohe Dünen und den ausgetrockneten See namens Lake Iriki/Lac Iriqi. Die Dimension klärt sich nach Klick auf den Link zu Google Maps…

Das Fahren im weichen, mal weniger, mal schlotterigen oder gerölligen Sand macht viel Spaß; ansonsten, denke ich, sprechen die Bilder für sich. Was soll man noch in Worte fassen…

Aber aus dem ausgetrockneten See führt eine furchtbare Geröll- und Wellblechpiste heraus – und, was wir zuvor schon auf einem ehemaligen Militärpiste in den Bergen gelernt und geübt haben, muss nun angewendet werden: Den Unimog mit einem brachialen Tempo vorwärts prügeln – den zu langsam ist schlimmer, zu schnell ist schlimmer.

Die Reifen müssen von Wellblechkamm zu Wellblechkamm „springen“ oder „fliegen“, ansonsten sind die Schläge ins Fahrwerk zu heftig. Das ideale Tempo muss jedes Gefährt selbst herausfinden, für unseren Unimog scheint es bei ca. 60 km/h zu liegen. Dabei hat unser Ex-Bundeswehr-Sanitäts-Lkw eine Höchstgeschwindigkeit von 80-82 Stundenkilometern… Weiterlesen