Man sieht sich irgendwann bestimm irgendwo einmal, hat Gandolf bei seiner Abfahrt gesagt, und dafür, dass es eine kurze Begegnung war, war es eine sehr rührende Verabschiedung am Dienstag.
Mittwoch morgen frühstückte eine Nilgänse-Familie Schräg gegenüber, und der See blieb tatsächlich bis in den späten Vormittag still und von weiteren Besuchern verschont. Ein paar Besucher waren nett, besonders eine hübsche, junge Dame, die sich als Australien- und Neuseeland-Reisende entpuppte und die sich für das Innenleben des Unimog interessierte ebenso wie eine muntere Jonglier-Truppe aus zwei agilen älteren Damen und drei jungen Leute, die mit Diabolos, Hula-Reifen und Frisbees in der Sonne spielten.
Besuch bei Schlittenhunden
Später ein paar Rocker, die ihre Harleys im Schatten des Unimog parken wollten – und ganz freundlich abzogen, als ich erklärte, gleich ausparken zu müssen… Am See kommt offensichtlich eine sehr bunte, gut gelaunte und lockere Gemeinde aus ganz verschiedenen Typen zusammen.
Ich bin noch eine Runde schwimmen gegangen, bevor ich begann, zusammen zu packen. Dann habe ich mich auf den Weg nach Neuhof-Hauswurz gemacht, wo Peter Tesch mit Frau Petra und 38 Schlittenhunden zusammen lebt. Die wollte ich unbedingt mal wieder sehen und streicheln – und wer mal eine tolle Tour mit diesen lauffreudigen Viechern machen will, ob in der Rhön oder in Schweden, der soll sich mal www.husky-tours.net ansehen! Der Peter ist ein absoluter Profi auf seinem Gebiet.
Grünimog in Spießbürgers Schrebergarten
Donnerstag bin ich mit Beate dann nach Köln gefahren – sie absolviert dort eine Fortbildung in schamanistischen Techniken (obwohl sie ja eigentlich der chinesischen Medizin verhaftet ist; aber schadet ja nichts, mal über den Tellerrand hinauszusehen) und so haben wir den Abend mit einer schönen Feuerzeremonie am Rhein-Ufer verbracht: Gesungen, gerasselt und einen Ritus vollzogen.
Krasser Gegensatz zu all dem ist der Campingplatz, auf dem wir notgedrungen Quartier bezogen haben, weil der Unimog mal wieder ordentlich Strom laden muss. Spießbürgers Schrebergarten – nein, der Grünimog steht als absoluter Exot inmitten all dieser sauberen, eingehen Biederkeit da rum. Wird mir ein Rätsel bleiben, warum es die Leute in die Natur zieht, aber nur unter Wahrung des heimischen Wohn-Standards und des Satelliten-TV.