Schlagwort-Archive: Karoo

Südafrika VII/XV: Klettern & Krabbeln im Dolerit

Die Campsite der Soutpoort Guest Farm liegt westlich der Straße von Loxton nach Carnarvon inmitten von hoch aufragenden Dolerit-Felsblöcken. Mal was anderes, denn weite Teile der Karoo zeichnen sich dadurch aus, dass eine Windpumpe die einzige Erhebung bis zum Horizont ist.

Anweisungen, wie ich die Campsite von der Asphaltstraße aus finde, habe ich von der Farmerfamilienfrau erhalten. Kaum habe ich den Motor abgestellt, rumpelt sie schon im Bakkie heran: Die fröhliche Melissa ist blond & weißhäutig und gibt in ihrem weißen Kleid im Gegenwind die Marilyn Monroe. Es ist sehr böig, sie kichert und zieht ihren Rock beidhändig runter.

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Südafrika VII/XIII: Lazyday mit Trampeldusche

Im Untertitel des „Amphibiums“ heißt es ja „Reisen & Leben“, und tatsächlich interessiert mich das Alltags-Leben neben Asphalt- oder Schotterstraßen (Erinnerung: Schotterpisten sind in Südafrika reguläre Straßen, kein Off-Road). Deswegen plane ich meine Routen so, dass sie Backroads nutzen, die kleine Dorpies und Small Towns des Platteland miteinander verbinden. Wie fühlt es sich in den Karoo-Provinzorten an?

Mein Weg vom doch recht großen Beaufort West führt nach Aberdeen. Dort versuchen die Häuser der Weißen im Staub einen Anschein von Hübschheit und Ordnung zu bewahren. Viele Bed’n’Breakfast-Lokalitäten sehen geschlossen aus (ok, es ist Frühjahr, also Off-/Low-Season). Ein bisschen Verweilen ist schwierig, kaum fährt man langsamer, winkt schon ein bettelnder Bub. Der Chronistenpflicht halber: Schwarz natürlich. Dererlei zu dokumentieren, ist immer wieder unangenehm. Aber eben die Realität.

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Südafrika VII/XII: Allein im Löwen-Land

Den Karoo National Park durchfährt man im Wesentlichen auf zwei Rundkursen: Einer davon verläuft hälftig auf Asphalt bzw. Schotterpiste und ist sehr gut auch mit normalen Straßen-Pkw zu bewältigen. Zum Klipspringer Pass geht es sogar vollständig auf Teer rauf und runter. Unterwegs lädt eine zaunbewehrte Picknick-Site zur Pause ein, sowie ein paar unbefestigte Aussichtspunkte zur Meditation über die Weiten der Karoo. Es soll Löwen im Park geben, deswegen ist der Bereich von Campsite & Chalets sowie Rezeption & Restaurant von einem Elektrozaun umgeben.

Auch sollte man das Fahrzeug unterwegs niemals verlassen. Indes konnte ich keinerlei Löwen-Spuren entdecken, weder in Form von Fußabdrücken, noch Droppings noch Kadavern & Knochen von Beutetieren. Das mag man sich bestenfalls damit erklären, dass sich etwa ein Dutzend Löwen in dem Riesen-Park doch verlaufen; mithin die Chance, welche zu Gesicht zu bekommen, gering ist. Dafür herrscht an Zebras, Oryx-Antilopen und anderen Tieren kein Mangel.

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Südafrika VII/XI: Unterwegs im Karoo-Alltag

Ein Einkaufsladen heißt in Afrikaans „Winkel“ (eine Schnapsbude daher „Drankwinkel“). Im Winkel von Middelpos sieht es aus wie ich mir damalige DDR-Einkaufsläden vorstelle: Halbleere Holz-Regale mit viel Patina ziehen sich durch einen eher dunklen Raum, Brot nein, Kartoffeln ja. Ein paar Konservendosen, bei denen ich mich bediene.

In Sutherland führt eine Asphaltstraße zum SALT (Southern African Large Telescope), dann rumpelt man auf einer passablen Gravelpad 100 Kilometer nach Fraserburg. Am Straßenrand ziehen viele Windpompies vorbei; bei jeder denke ich, dass man da eigentlich wild campen können müsste. Aber auch die Schaf-Farmen entlang des Weges – schon aus der Ferne leicht daran zu erkennen, dass da ein Gebäude mit weißen Wänden & grünen Dächern neben einer Windpompie inmitten einer Baum-Insel steht – weisen darauf hin („stay!“), dass man bei ihnen sein Lager aufschlagen kann.

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Südafrika VII/IX: Auf Hühner starren & mit Eseln reden

Going nowhere slowly könnte das Motto des „Amphibiums“ sein (warum dieses Blog überhaupt so heißt? Siehe hier…), und so rödele ich für meine Verhältnisse eher zügig von Ceres aus auf einer kleinen, gewundenen Schotterpiste ins Koue Bokkeveld, als eines dieser bunt in den südafrikanischen Farben lackierten Sammeltaxis an mir vorbei rauscht.

Leute, die es eilig haben, lasse ich immer vorbei, der Fahrer dieses vollbesetzten Gefährts bedankt sich artig, und weg ist er. Der Toyota Hiace-Kleinbus ist in Südafrika das Standardfahrzeug für Sammeltaxis, und das aus gutem Grund: Er steht den Toyota-Modellen Hilux und Landcruiser an Unverwüstlichkeit in nichts nach und wer sieht, welche Geländepisten die Sammeltaxifahrer damit fahren, lässt seine teuer aufgerüstete Offroadschleuder weinend stehen.

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Südafrika VII/VIII: Von der Kalahari in die Karoo

Verlässt man den Kalahari Transfrontier Park gen Süden, so ist die (südafrikanische) Kalahari damit noch lange nicht zu Ende. Von Twee Rivieren bis Upington führt eine bequeme Asphaltstraße 250 Kilometer durch den roten Dünensand. Wir haben eine Zwischen-Übernachtung in der Molopo Kalahari Lodge gebucht, und dorthin sind es erst einmal nur 60 Kilometer. Der Gebäude-Komplex liegt inmitten der typischen Kalahari-Landschaft, die die sprinklerversorgten Grasflächen ungerührt umgibt.

Dort wartet eine Überraschung: Wir hatten einen Platz auf der Campsite gebucht, aber bei der Ankunft offerierte uns die freundliche Rezeptionistin ein „Upgrade“ auf eines der Chalets – ohne Preisaufschlag. Warum? Weil die Lodge außerhalb der Saison dünn belegt sei, antwortet sie, und die Lodge-Leitung die wenigen Gäste weniger auf dem weiten Gelände verteilt sehen wolle. So entstehe ein bisschen mehr Leben in der Bude…

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