Schlagwort-Archive: Karoo

Südafrika VII/XI: Unterwegs im Karoo-Alltag

Ein Einkaufsladen heißt in Afrikaans „Winkel“ (eine Schnapsbude daher „Drankwinkel“). Im Winkel von Middelpos sieht es aus wie ich mir damalige DDR-Einkaufsläden vorstelle: Halbleere Holz-Regale mit viel Patina ziehen sich durch einen eher dunklen Raum, Brot nein, Kartoffeln ja. Ein paar Konservendosen, bei denen ich mich bediene.

In Sutherland führt eine Asphaltstraße zum SALT (Southern African Large Telescope), dann rumpelt man auf einer passablen Gravelpad 100 Kilometer nach Fraserburg. Am Straßenrand ziehen viele Windpompies vorbei; bei jeder denke ich, dass man da eigentlich wild campen können müsste. Aber auch die Schaf-Farmen entlang des Weges – schon aus der Ferne leicht daran zu erkennen, dass da ein Gebäude mit weißen Wänden & grünen Dächern neben einer Windpompie inmitten einer Baum-Insel steht – weisen darauf hin („stay!“), dass man bei ihnen sein Lager aufschlagen kann.

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Südafrika VII/IX: Auf Hühner starren & mit Eseln reden

Going nowhere slowly könnte das Motto des „Amphibiums“ sein (warum dieses Blog überhaupt so heißt? Siehe hier…), und so rödele ich für meine Verhältnisse eher zügig von Ceres aus auf einer kleinen, gewundenen Schotterpiste ins Koue Bokkeveld, als eines dieser bunt in den südafrikanischen Farben lackierten Sammeltaxis an mir vorbei rauscht.

Leute, die es eilig haben, lasse ich immer vorbei, der Fahrer dieses vollbesetzten Gefährts bedankt sich artig, und weg ist er. Der Toyota Hiace-Kleinbus ist in Südafrika das Standardfahrzeug für Sammeltaxis, und das aus gutem Grund: Er steht den Toyota-Modellen Hilux und Landcruiser an Unverwüstlichkeit in nichts nach und wer sieht, welche Geländepisten die Sammeltaxifahrer damit fahren, lässt seine teuer aufgerüstete Offroadschleuder weinend stehen.

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Südafrika VII/VIII: Von der Kalahari in die Karoo

Verlässt man den Kalahari Transfrontier Park gen Süden, so ist die (südafrikanische) Kalahari damit noch lange nicht zu Ende. Von Twee Rivieren bis Upington führt eine bequeme Asphaltstraße 250 Kilometer durch den roten Dünensand. Wir haben eine Zwischen-Übernachtung in der Molopo Kalahari Lodge gebucht, und dorthin sind es erst einmal nur 60 Kilometer. Der Gebäude-Komplex liegt inmitten der typischen Kalahari-Landschaft, die die sprinklerversorgten Grasflächen ungerührt umgibt.

Dort wartet eine Überraschung: Wir hatten einen Platz auf der Campsite gebucht, aber bei der Ankunft offerierte uns die freundliche Rezeptionistin ein „Upgrade“ auf eines der Chalets – ohne Preisaufschlag. Warum? Weil die Lodge außerhalb der Saison dünn belegt sei, antwortet sie, und die Lodge-Leitung die wenigen Gäste weniger auf dem weiten Gelände verteilt sehen wolle. So entstehe ein bisschen mehr Leben in der Bude…

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Südafrika VII/VI: Still looking good!

Und so schnell ist es vorbei. Eben noch guten Mutes & in freudiger Erwartung auf dem Weg gen Upington, da signalisiert die Anzeige der Kühlmittel-Temperatur unseres Land Rovers: zu hoch!

In Porterville fahre ich links ran und tatsächlich: Es tropft. 120 Kilometer weit sind wir gekommen – und da ist sie, nicht wegzuleugnen: eine kleine Wasserpfütze unterm Landy… Der Defektdetektor Beate hat sie entdeckt; irgendwo ist ein Leck im Kühlsystem. Und das vormals bewährte Stop Leak zum Abdichten nutzt nichts…

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Südafrika IV/V: Karoo & Roggecloof

Kalahari und Karoo sind nicht dasselbe und auch nicht dasgleiche. Unabhängig von geografisch exakten Definitionen würde ich sagen: Die Kalahari ist mehr Trocken- und Dornstrauchsavanne, die Karoo mehr Halbwüste – wenn man nach Größe und Verteilung der Sträucher und anderen Gewächse geht. Wie schon zuvor dargelegt, stehen in der Kalahari mehr größere Sträucher und größere Bäume, in weiteren Abständen verteilt; während die Karoo überwiegend durch shrub – relativ eng stehendem, zähem Gebüsch & Gestrüpp – gekennzeichnet ist.

Die Bilder dieser Seite zeigen also die typische Karoo-Vegetation. Auch nimmt der rote Sand, der Markenzeichen der Kalahari ist, immer mehr ab, und wechselt farblich zu khaki-beige-ocker. Geologische Zuschreibungen wie Schichtstufen, Tafel- & Schuttberge überlasse ich den Experten. Sich bei Fauna & Flora & Mineralien etc. gleichermaßen auszukennen, muss wohl aufs nächste Leben verschoben bleiben.

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Südafrika IV/III: Camdeboo & Karoo & Verneukpan

Zur Kalahari hoch geht es einmal quer durch die Karoo, typisch semi-aride Gebiete zwischen Dornstrauchsavanne und Halbwüste. Südafrikaner legen Europäern gerne die Gardenroute ans Herz, nicht nur wegen des Weines, sondern weil es da „so schön grün“ ist. Wenn drei Viertel des Landes trocken liegen, mag man das verstehen. Wenn man Schwarzwald, Spessart und Vogelsberg kennt, zieht es einen eher dahin, wo Beige-, Khaki-, Ocker-Farbtöne dominieren.

Der Camdeboo National Park bei Graaff-Reinet liegt mitten in der Karoo und ist an sich nicht einer der spektakulärsten; wäre da nicht das Valley of Desolation mit seinen imposanten Felsformationen. Die Campsite liegt ein Dutzend Kilometer entfernt. Wir erwischen einen der besten Stellplätze nahe des Ausgucks ins weite Land und verlegen das Abendessen auf diesen hinauf.

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