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In Afrika lebt man draußen (allein auf weiter Flur)

Jamaka-Campsite: Stellplatz mit eigenem Bach (im Hintergrund)

„In Afrika lebt man draußen“, hatte uns die stolze Besitzerin eines Pick-up-Kabinenausbaus auf der „Abenteuer & Allrad“-Messe vor einigen Jahren erklärt. Wir hatten ihren Toyota Hilux mit Fernwehmobil-Aufbau begutachtet – und uns gewundert: Von unserem – damaligen – Unimog her waren wir andere Platz- und Ausstattungsverhältnisse her gewohnt.


Mittlerweile zum fünften Mal im südlichen Afrika unterwegs, weiß ich es nunmehr aus eigener Erfahrung besser. Weiße Wohnmobile, die gerade boomen, werden von ihren Eignern gerne als Eigenheim-Ersatz wahrgenommen – man will zwar raus in die unberührte Natur, aber mit allem Komfort. Gelände-Wohnmobile werden häufig in einer ähnlichen Denke bestellt und konstruiert: Der Weißwein muss kalt und die edlen Gläser erschütterungsfrei gelagert sein; Backofen und mehrflammiger Herd dürfen auch nicht fehlen.

Jamaka: mehr als hundert naturbelassene STandplätze im Tal


Vor allem aber sind diese Gefährte für die Nordhemisphäre und ihr Klima gedacht. Man muss es in ihnen auch bei kaltem oder schlechten Wetter aushalten können. Wir waren mit unserem Unimog in Island, und da hätte ich mit den tapferen Land Rover-Fahrern nicht tauschen mögen. Aber in Südafrika und Namibia ist Schietwetter eine Seltenheit, alles spielt sich überwiegend in Wärme und Sonnenschein ab.


Und so gewinnt Nr. 5, ein Land Rover Defender 110, enorm an Platz und Stauraum, weil er auf Herd und Geschirrspüle völlig verzichtet: Man sitzt, kocht, isst und spült sowieso draußen. Etwa jetzt: 19 Uhr, Mitte April, 30 Grad Celsius; also in T-Shirt, kurzer Hose & Flipflops. Nr. 5 ist ein Südafrikaner und auf südafrikanische Verhältnisse und Bedürfnisse eingestellt – er hat einen großen Tieftemperatur-Kühlschrank, eine Klappdach-Zeltkonstruktion mit Bett und großen „Fenstern“, die für gute Durchlüftung sorgen. Seine Staukästen sind voluminös und ganz pragmatisch angeordnet. Auch Schönheit findet eben draußen, in der umgebenden, meist beeindruckenden Natur statt – egal, ob es sich um, im Jargon der Wildnispädagogik, um Tier-, Pflanzen- oder Steinwesen handelt.

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Oasis & Kromrivier: Bar-Bekanntschaften & Familien-Feiern

„Nr. 5“ – ein Land Rover Defender 110 TD5; aufgenommen auf der Cederberg Oasis Campsite.

Schnell zu Nr. 5, schnell nach Oasis weiter. Die Lufthansa-Maschine aus Frankfurt landet nach ihrem Nachtflug morgens in Kapstadt, das Prozedere rund um Reisepass & PCR-Test vollzieht sich flugs; dann sitze ich schon in einem Uber-Fahrzeug ohne Uber.

Clevere junge Männer warten am Ausgang des internationalen Flughafens, halten ein „Uber“-Schild hoch; als ich einem von ihnen meine Uber-App und den dort genannten Preis zeige, willigt er sofort ein, mich für diesen nach Stellenbosch zu chauffieren. Die formelle Uber-Buchung über das Smartphone bleibt aus, das Geld wandert in die Hosentasche des Fahrers. Sein Auto ist modern und in bestem Zustand; er fährt ruhig und gewissenhaft.

Sicher erreichen wir die „Mette’s Electrical“ – die Werkstatt in Stellenbosch, wo mein Land Rover steht. Vor Ort alles bestens: Der Fahrer versucht nicht nachzuverhandeln. Werkstattmeister Henk wartet schon, der Schlüssel steckt im Zündschloss…

Eine  Tour, die ohne zum Professionellen tendierendes Equipment auskommt: Mein Multimedia-Backpack mit der Canon 5DMkII, hochwertigen Objektiven, Mikrofonen etc. aus meinen Tagen als Online-Redakteur liegt seit meinem Ausscheiden bei der “Frankfurter Rundschau” vor rund zehn Jahren in der Ecke. Auch meine aktuelle Reisekamera, eine Sony a6000 mit 18-200mm-Objektiv, lasse ich daheim. Mit dabei sind meine beiden Smartphones - ein Fairphone FP3 und ein Caterpillar CAT S60 - sowie die Sony-Lens DSC-QX10. Dazu eine Canon Powershot G5X und ein Microsoft Surface Go-Tablet. Ein sehr kompaktes Equipment, dass bequem in eine Umhängetasche passt. 

… es kann zu einem neuen Ritt losgehen, nachdem wir im Januar erst in der Tankwa Karoo liegen geblieben sind. Von Stellenbosch führt die Asphaltstraße gen Ceres an Tulbagh vorbei. Der Bainskloofpass ist immer noch wegen Bauarbeiten gesperrt. Erst jenseits vom Dorp op die Berg beginnt die Gravelroad. Die Cederberg Mountains („Zederberge“) gelten als Leopard Country… doch die Siedlungsdichte der Raubkatze ist gering, ihre Größe gegenüber ihren Savannen-Verwandten auch.

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