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Musik im Sandteich

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Endlich im Sand! Auch wenn das Atlasgebirge seinen eigenen Reiz hat, so fährt man Europäer doch nach Marokko, weil die Wüste lebt und ruft. Wie erwähnt, sind die beiden Sahara-Ausläufer, Erg Chegaga und Erg Chebbi, ein Tümpel im Verhältnis zu dem Sandmeer, das in Algerien, Mauretanien, Libyen oder sogar im kleinen Tunesien zu finden ist.

Aber Marokko ist eben ein verhältnismäßig sicheres Land, und daher werden die beiden kleinen Wüstengebiete entsprechend von Rallye-Fahrern, Karl May-Fans und die-Stille-der-Wüste-Suchenden frequentiert. Und es mangelt nicht an Desert-Tours-Veranstaltern, die die Besucher vom Kontinent jenseits des Mittelmeeres mit Geländewagen, Quads oder Kamelen durch den Sand karren.

Oder auch an eifrigen Helfern, die einem mit chinesischen Mopeds hinterher fahren, um am Lagerplatz auszuschwärmen und Holz zu sammeln. Diese Europäer mit ihren Autos, mit denen sie Simplizität pflegen wollen und die doch selbst in ihren simpelsten Form einen für hiesige Verhältnisse unvorstellbaren Wert darstellen, lieben Lagerfeuer – das weiß jedes Kind in M’Hamid.

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Sand und See

Ausgetrockneter See: Lake Iriki/Lac Iriqi.

Ausgetrockneter See: Lake Iriki/Lac Iriqi.

In Marokko gibt es zwei Wüstengebiete – Erg Chebbi und Erg Chegaga. „Erg“ bedeutet Sandwüste, und wie schon erwähnt: Diese ist in Marokko nicht sehr groß. Alle Geländewagen streben in diese Sahara-Ecken. Von Mhamid kann man durchaus in einem Tag nach Foum Zghuid fahren – dort geht es wieder aus der Wüste raus und in den Anti-Atlas rein.

Im Erg Chegaga gibt es Sandwüste, einige hohe Dünen und den ausgetrockneten See namens Lake Iriki/Lac Iriqi. Die Dimension klärt sich nach Klick auf den Link zu Google Maps…

Das Fahren im weichen, mal weniger, mal schlotterigen oder gerölligen Sand macht viel Spaß; ansonsten, denke ich, sprechen die Bilder für sich. Was soll man noch in Worte fassen…

Aber aus dem ausgetrockneten See führt eine furchtbare Geröll- und Wellblechpiste heraus – und, was wir zuvor schon auf einem ehemaligen Militärpiste in den Bergen gelernt und geübt haben, muss nun angewendet werden: Den Unimog mit einem brachialen Tempo vorwärts prügeln – den zu langsam ist schlimmer, zu schnell ist schlimmer.

Die Reifen müssen von Wellblechkamm zu Wellblechkamm „springen“ oder „fliegen“, ansonsten sind die Schläge ins Fahrwerk zu heftig. Das ideale Tempo muss jedes Gefährt selbst herausfinden, für unseren Unimog scheint es bei ca. 60 km/h zu liegen. Dabei hat unser Ex-Bundeswehr-Sanitäts-Lkw eine Höchstgeschwindigkeit von 80-82 Stundenkilometern… Weiterlesen

Erg Chegaga: Spielwiese Sanddünen

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Beate im Wüsten-Look.

Beate bereitet sich vor: Gegen Sand und Staub helfen Schutzbrille und Schal, denn heute vormittag ist Training angesagt. Dünen-Fahren mit den Offroad-Lkws!

Guide Holger, Rallye-erfahren, (erlebnis-offroad.com) hat einen Parcours die Dünen rauf und runter abgesteckt, mit vielen Schlängel-, Schräg- und Kippfahrten. Wir können uns und unsere Fahrzeuge in verschiedenen Fahrsituationen testen und – natürlich – die Erfahrung machen, dass das Fortbewegungsmittel mehr kann als Mann oder Frau am Steuer sich zutrauen.

Das Training hat mich an meine Segeltour vor Mallorca und die Sprüche des Skippers erinnert: Das Boot kann im Sturm mehr ab als die Insassen an Bord! Luft hat keine Balken, auf hoher See schwimmt einem selten was in den Weg – und in den Sanddünen besteht nur die Gefahr, dass ein 7,5-Tonner umkippt (der zwangsläufig im Gegensatz zu einem Land Rover schwerer wieder auf seine Füße zu stellen ist). Daher kann man recht unbefangen im Sand rumwühlen – man kann kaum irgendwo anstoßen!

Magirus-Fahrer Rolf liegt indes mit schwerer Gedärmproblematik ob der Rühreier vom Vortag flach und kann den Freuden des Sandfahrens nicht frönen. Aber der Iveco, der ein auf Allrad und Geländegängigkeit umgebauter Daily-Transporter ist, schlägt sich wacker und wird von Fahrer Hubertus beherzt durch den Sand getrieben. Und weil er leicht ist, teilweise besser und flotter als der Unimog. Der aber ebenso alle Passagen ungerührt und unbeeindruckt absolviert.

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Wabbelmasse und Weichteile

Karte: Zagora - Mhamid - Foum Zhguid

Karte: Zagora – Mhamid – Foum Zguid

Marokko ist unter Wüstenfahrern deswegen so beliebt, weil Nordafrika durch beständige Unruhen und Kriege kaum noch Möglichkeiten für weiße Europäer bietet… Freilich hat Marokko einen Nachteil: Es hat nur einen fast winzigen Teil der riesigen Sahara abbekommen. Mauretanien, Mali, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten – da spielt sich Sahara ab.

Aber immerhin: die Sahara-Ausläufer, die auf marokkanischem Staatsgebiet liegen, sind groß genug, um sich darin zu verlaufen oder zu verfahren. Und Sandberge und Dünen bis zum Horizont bieten sie schon – zumindest wenn man mittendrin ist.

Zur Bewegung mit Autos gibt es natürlich Alternativen: Zu Fuß oder per Kamelen… etwa mit Renard Bleu Touareg, zu denen wir im Riyadh in Tissergate Kontakt haben. Wie das Riyadh Le Sauvage Noble“ ein Versuch sanften Tourismusses, der den Ortsansässigen und der Wüste zugute kommt. Deutschsprachig – daher unser uneingeschränkter Tipp. Sprecher und Kontaktmann Abdellah hat Anthropologie studiert: mehr dazu hier… (BTW: Zagora verfügt über einen – kleinen – Flughafen).

Von Zagora aus muss man erst einmal einige Kilometer auf einer maroden Straße mit problematischem Begegnungsverkehr hinter sich bringen, wobei Größe, Gewicht und Rammschutz unserer Fahrzeuge gewisse psychologische Vorteile mit sich bringen. In Mhamid beginnt dann wirklich die Sand-Wüste… Weiterlesen