Wir steigen ein, der Motor springt an, ich schaue auf die Anzeige mit dem Betriebsdruck für die Bremsanlage. Wir fahren mit dem Unimog einen (kleinen) Lkw, da wird über Luftdruck gebremst… d.h., eigentlich sorgt der Luftdruck dafür, dass die Federspeicher sich von den Bremsen lösen und damit ein Fahren überhaupt erst möglich ist. Ohne ausreichenden Betriebsdruck – so um acht Bar – rührt sich das Fahrzeug nicht von der Stelle, ob wir wollen oder nicht. Das führt dazu, dass man den Motor bei Start immer erst einige wenige Minuten laufen lassen muss, bevor wir die Bremse lösen können: Ein Keilriemen läuft zum so genannten Luftpresser, der – wie der Name andeutet – dafür sorgt, dass die Luft in den Druckkesseln komprimiert vorliegt. Der Vorrat bzw. Betriebsdruck dort muss für drei Vollbremsungen reichen, habe ich während ein paar Lkw-Fahrstunden erfahren.
Das alles zu wissen, ist für das Verständnis des Folgenden notwendig.
Lichtmaschine und Lenkung
Da unser Unimog nur wenige Stunden während unserer Skilanglauf-Exkursion gestanden hat, ist noch eine Menge Druck vorhanden, und wir können schnell – ab und zu legt meine Affinität zu Booten durch – ablegen. Komisch nur, dass sich der Druck nicht weiter aufbaut, und komisch auch, dass die Ladekontrolle der Lichtmaschine aufleuchtet, und noch komischer eigentlich, dass sich die Lenkung kaum bewegen lässt.
Letzteres: Klar, Servo ausgefallen. Genauer, die Lenkhilfe unseres Siebeneinhalbtonners. Beweg’ die Lenkung mal mit purer Muskelkraft! Ersetzt locker jedes Maximalkrafttraining…Dass die Lichtmaschine nicht arbeitet, ist im gegenwärtigen Moment nicht so wichtig, wird es allerdings dann, wenn der Motor immer wieder angelassen werden müsste, und die 24V-Starterbatterien dann irgendwann schlapp machen. Sie kriegen ohne Lichtmaschine ja keinen Saft nachgeführt…
Die Kontrolllampen für die Bremsbeläge glühen auch. Hm. Erst einmal weiterfahren, den Feldberg runter auf die Landesstraße – vielleicht ergibt sich ja das alles von selbst.