Schlagwort-Archive: Südafrika

Südafrika VII/XII: Allein im Löwen-Land

Den Karoo National Park durchfährt man im Wesentlichen auf zwei Rundkursen: Einer davon verläuft hälftig auf Asphalt bzw. Schotterpiste und ist sehr gut auch mit normalen Straßen-Pkw zu bewältigen. Zum Klipspringer Pass geht es sogar vollständig auf Teer rauf und runter. Unterwegs lädt eine zaunbewehrte Picknick-Site zur Pause ein, sowie ein paar unbefestigte Aussichtspunkte zur Meditation über die Weiten der Karoo. Es soll Löwen im Park geben, deswegen ist der Bereich von Campsite & Chalets sowie Rezeption & Restaurant von einem Elektrozaun umgeben.

Auch sollte man das Fahrzeug unterwegs niemals verlassen. Indes konnte ich keinerlei Löwen-Spuren entdecken, weder in Form von Fußabdrücken, noch Droppings noch Kadavern & Knochen von Beutetieren. Das mag man sich bestenfalls damit erklären, dass sich etwa ein Dutzend Löwen in dem Riesen-Park doch verlaufen; mithin die Chance, welche zu Gesicht zu bekommen, gering ist. Dafür herrscht an Zebras, Oryx-Antilopen und anderen Tieren kein Mangel.

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Südafrika VII/XI: Unterwegs im Karoo-Alltag

Ein Einkaufsladen heißt in Afrikaans „Winkel“ (eine Schnapsbude daher „Drankwinkel“). Im Winkel von Middelpos sieht es aus wie ich mir damalige DDR-Einkaufsläden vorstelle: Halbleere Holz-Regale mit viel Patina ziehen sich durch einen eher dunklen Raum, Brot nein, Kartoffeln ja. Ein paar Konservendosen, bei denen ich mich bediene.

In Sutherland führt eine Asphaltstraße zum SALT (Southern African Large Telescope), dann rumpelt man auf einer passablen Gravelpad 100 Kilometer nach Fraserburg. Am Straßenrand ziehen viele Windpompies vorbei; bei jeder denke ich, dass man da eigentlich wild campen können müsste. Aber auch die Schaf-Farmen entlang des Weges – schon aus der Ferne leicht daran zu erkennen, dass da ein Gebäude mit weißen Wänden & grünen Dächern neben einer Windpompie inmitten einer Baum-Insel steht – weisen darauf hin („stay!“), dass man bei ihnen sein Lager aufschlagen kann.

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Südafrika VII/X: Tankwa – so fern, so frei

„This is the Tankwa“: Die Erinnerung an die nahezu schwarz wirkende Pistenkneipe, in der eine Stimme aus der Dunkelheit sprach, wirkt nach. Vor beinahe fünf Jahren waren wir im Tankwa Tented Camp für eine Übernachtung aufgeschlagen, bevor wir die Tankwa Karoo durchqueren wollten. Es war zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie, und es galt in Südafrika absolutes Alkoholverbot, aber das hinderte die Schwarze Besatzung des Tented Camps nicht, Hochprozentiges ungerührt auszuschenken (und die Nachbarn im Umkreis von 100 Kilometern nicht, solcherlei ungerührt zu trinken).

This is the Tankwa sollte wohl bedeuten, dass in der wilden Ferne der Tankwa andere Gesetze gelten oder zumindest: Der Arm des Gesetzes ist nicht lang genug, um dorthin zu langen. Rund um das Tented Camp deuten seltsame Riesen-Metallinstallationen auf die vergangenen BikeBurn-Feten hin (siehe: Vierradantrieb wird überschätzt, Bodenfreiheit ist alles) ,…

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Südafrika VII/IX: Auf Hühner starren & mit Eseln reden

Going nowhere slowly könnte das Motto des „Amphibiums“ sein (warum dieses Blog überhaupt so heißt? Siehe hier…), und so rödele ich für meine Verhältnisse eher zügig von Ceres aus auf einer kleinen, gewundenen Schotterpiste ins Koue Bokkeveld, als eines dieser bunt in den südafrikanischen Farben lackierten Sammeltaxis an mir vorbei rauscht.

Leute, die es eilig haben, lasse ich immer vorbei, der Fahrer dieses vollbesetzten Gefährts bedankt sich artig, und weg ist er. Der Toyota Hiace-Kleinbus ist in Südafrika das Standardfahrzeug für Sammeltaxis, und das aus gutem Grund: Er steht den Toyota-Modellen Hilux und Landcruiser an Unverwüstlichkeit in nichts nach und wer sieht, welche Geländepisten die Sammeltaxifahrer damit fahren, lässt seine teuer aufgerüstete Offroadschleuder weinend stehen.

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Südafrika VII/VIII: Von der Kalahari in die Karoo

Verlässt man den Kalahari Transfrontier Park gen Süden, so ist die (südafrikanische) Kalahari damit noch lange nicht zu Ende. Von Twee Rivieren bis Upington führt eine bequeme Asphaltstraße 250 Kilometer durch den roten Dünensand. Wir haben eine Zwischen-Übernachtung in der Molopo Kalahari Lodge gebucht, und dorthin sind es erst einmal nur 60 Kilometer. Der Gebäude-Komplex liegt inmitten der typischen Kalahari-Landschaft, die die sprinklerversorgten Grasflächen ungerührt umgibt.

Dort wartet eine Überraschung: Wir hatten einen Platz auf der Campsite gebucht, aber bei der Ankunft offerierte uns die freundliche Rezeptionistin ein „Upgrade“ auf eines der Chalets – ohne Preisaufschlag. Warum? Weil die Lodge außerhalb der Saison dünn belegt sei, antwortet sie, und die Lodge-Leitung die wenigen Gäste weniger auf dem weiten Gelände verteilt sehen wolle. So entstehe ein bisschen mehr Leben in der Bude…

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Südafrika VII/VII: Ur-Heimat Kalahari

Kalahari. Oder, in Afrikaans: Kgalagadi (sprich: Chalachadi, mit in der Kehle kratzendem „ch“). Das ist so eine Sehnsuchtslandschaft, geowissenschaftlich recht nüchtern eine Trocken- bis Dornstrauchsavanne. Im südafrikanischen Teil, der deutlich kleiner ist als der in Botswana und Namibia, eher das erstere: Es gibt kleine Bäume und größere Sträucher, aber weniger Shrub und Grassland; mit anderen Worten – es gibt immerhin so viel Wasser, dass sich kleinere Bäume und größere Sträucher halten können.

Gibt es so etwas wie eine Ur-Erinnerung? In Gegenden wie dieser (im östlichen Afrika) hat der Homo den Übergang von erectus bzw. habilis zu sapiens geschafft, bevor er sich dann auf die Wanderung nach Norden begab. Wir alle sind Nachfahren dieser ersten Menschen, und abgesehen davon, dass sie Jäger & Sammler waren, waren sie vor allem eines: Migranten. Sich weiter, sich woanders hin zu bewegen, wo es möglicherweise besser ist, ist ein Ur-Instinkt des Menschen.

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