Beim Stichwort „Überwintern“ im Süden habe ich das Wort „Winter“ nicht wirklich wahr oder ernst genommen. Ich habe nur in Richtung Süden gedacht, aber nicht daran, dass es auch irgendwann mal wieder nach Norden geht. In den Ort, an dem ich mich nach wie vor überwiegend aufhalte. Also – das Rhein-Main-Gebiet.
Portugal verlassen habe ich am vergangenen Sonntag, die Rück-Fahrt hat vier Tage bzw. vier Übernachtungen gedauert. Zu Beginn durch Algarve und Alentejo durch Korkeichen- und Eukalyptus-Wälder, Olivenhaine und Weinstöcke, an schwarzen Schweinen und braunen Rindern mit langen Hörnern vorbei. Eine Landschaft, in der man noch Wochen und Monate verbringen könnte ohne sich satt zu sehen und satt zu fühlen.
Schlaflied der Lkw-Motoren
Der Übertritt nach Spanien auf einer Landstraße ohne ihn wirklich zu bemerken: Ein Europa der offenen Grenzen ist eine großartige Sache. Trutzburgen, Wäder und Felder entlang der Strecke durch Extremadura nach Badajoz, von da an weiter über die Hochebenen gen Salamanca bis ins – abermals verregnete und grauwolkige Baskenland, die Städte und Dörfer, Industrieanlagen und Autobahnen eng in die Täler gepresst. Übernachtungen auf Rastplätzen, die von Truckern bevorzugt werden, der Unimog und sein Lenker fühlen sich in deren Umgebung wohl: Die brummenden Lkw-Diesel singen ein sonores Schlaflied.
Weiterlesen