Am wirklich wahren Ende der Welt, in Ushuaia, beginnt alles. Die Bucht, die nach Osten blickt, so der Name in der Sprache der örtlichen Yámana-Indianer, sieht sich selbst als „südlichste Stadt der Erde“, und auf ihrem Terrain gibt es zwei Museen unter dem Rubrum al fin de mundo… Zuvor ist Anreise, und die Anreise dauert so lange wie die eigentliche Reise; zählt man die Abreise dazu, dauern Hin & Zurück doppelt so lange wie der Aufenthalt vor Ort.
Ushuaia liegt fünf Flugstunden von Buenos Aires entfernt – so lange benötigt ein Passagierjet auch von Los Angeles nach Hawaii. Um nach Buenos Aires zu gelangen, verbringt man Stunden um Stunden in einer fliegenden Blechbüchse von Frankfurt nach Madrid nach Buenos Aires; muss in der spanischen Hauptstadt umsteigen, bevor es über den Atlantik in die argentinische Metropole geht. Dort hat man einen Tag Zwangs-Pause, mit Hotel-Unterbringung. Um sicher zu sein, dass man bei Verspätungen nicht den Anschluss-Flug verpasst.
Bummeltag in La Boca
Ein Tag ist viel oder wenig Zeit. Am besten läßt sie sich wohl mit einer Stadtrundfahrt mit dem Hop-on-Hop-off-Bus nutzen. Wir steigen in La Boca – nicht unweit des Fußball-Stadions der Boca Juniors – aus und lassen uns durch dieses tango-touristisch geprägte Stadtviertel treiben; essen später zu Abend mit Alberto (einem Krav Maga-Kollegen) im Restaurant „Perón“, das vor Evita-Devotionalien nur so strotzt.
Der Morgen beginnt mit einem Weckanruf, während es draußen noch dunkel ist. Um 6 Uhr soll uns ein Fahrer zum Flughafen für Inlandsflüge bringen – doch der kommt zu spät; und dann verliert auch noch der rechte Hinterreifen seines Fahrzeugs rapide an Luft. Dass der Mann über eine rote Ampel brettert mit der Begründung, er habe jetzt keine Zeit, erhöht die Spannung an Bord des Taxis.