Wabbelmasse und Weichteile

Karte: Zagora - Mhamid - Foum Zhguid

Karte: Zagora – Mhamid – Foum Zguid

Marokko ist unter Wüstenfahrern deswegen so beliebt, weil Nordafrika durch beständige Unruhen und Kriege kaum noch Möglichkeiten für weiße Europäer bietet… Freilich hat Marokko einen Nachteil: Es hat nur einen fast winzigen Teil der riesigen Sahara abbekommen. Mauretanien, Mali, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten – da spielt sich Sahara ab.

Aber immerhin: die Sahara-Ausläufer, die auf marokkanischem Staatsgebiet liegen, sind groß genug, um sich darin zu verlaufen oder zu verfahren. Und Sandberge und Dünen bis zum Horizont bieten sie schon – zumindest wenn man mittendrin ist.

Zur Bewegung mit Autos gibt es natürlich Alternativen: Zu Fuß oder per Kamelen… etwa mit Renard Bleu Touareg, zu denen wir im Riyadh in Tissergate Kontakt haben. Wie das Riyadh Le Sauvage Noble“ ein Versuch sanften Tourismusses, der den Ortsansässigen und der Wüste zugute kommt. Deutschsprachig – daher unser uneingeschränkter Tipp. Sprecher und Kontaktmann Abdellah hat Anthropologie studiert: mehr dazu hier… (BTW: Zagora verfügt über einen – kleinen – Flughafen).

Von Zagora aus muss man erst einmal einige Kilometer auf einer maroden Straße mit problematischem Begegnungsverkehr hinter sich bringen, wobei Größe, Gewicht und Rammschutz unserer Fahrzeuge gewisse psychologische Vorteile mit sich bringen. In Mhamid beginnt dann wirklich die Sand-Wüste…
(An dieser Stelle darf die Information nicht fehlen, dass etwa 80 Prozent aller wirklichen Wüsten weltweit Stein-, Fels-, Geröllwüsten sind. Die Dünen des „englischen Patienten“ sieht man nur in bestimmten Teilen der Sahara.)

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Parken vorm Café in Mhamid.

…ab da ist der Reifendruck unserer Fahrzeuge noch niedriger als zuvor. In Mhamid gibt’s die letzte kalte Cola, den letzten Kaffee, das letzte Rührei. Letzteres Letztes leider – weil sich ein Mitreisender nach Genuss der Wabbelmasse die folgenden Tage vor Durchfall kaum mehr bewegen, geschweige denn seinen Lkw steuern konnte. Und zwei weitere zumindest ähnliche Anzeichen in ihren Weichteilen spürten.

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Wüssten-Schlafplatz.

Wir fahren ein paar Kilometer in die Wüste rein, aber es ist schon spät, wir haben zulange im Café rumgetrödelt. Im Dunkeln auf einer Sandpiste ist es nicht so toll, deswegen schlagen wir unser Lager bzw. unsere Wagenburg auf.

P.S.: Auf der oben Karte sieht man Wasser, genauer einen Wasserlauf und einen See. Das ist der Lac Iriqi oder Lake Iriki oder Iriki-See. Der ist nicht nass, sondern ausgetrocknet. Den werden wir morgen auch befahren.